Energie
Stromtrasse: Geduld ist angesagt
Stromtrasse: Geduld ist angesagt
Stromtrasse: Geduld ist angesagt
Die staatliche Netzgesellschaft Energinet hat noch keine konkrete Linienführung fertig. Detailliertere Pläne werden den Bürgern im September vorgestellt.
Funkstille zur Außenwelt herrscht anscheinend bezüglich der geplanten 170 Kilometer langen 400-Kilovolt-Leitung von der Grenze bei Tondern bis nach Holstebro, seit Energieminister Lars Chr. Lilleholt (Venstre) im Herbst 2018 bekannt gab, dass nur kurze Abschnitte von 26 Kilometern Länge unterirdisch verlegt werden sollen.
„Wir arbeiten zurzeit daran, sind aber noch nicht fertig“, erklärt Christian Jensen, Projektleiter des staatlichen Netzbetreibers Energinet zur Frage, ob es inzwischen konkretere Striche für die Linienführung der Stromtrasse mit großen Hochspannungsmasten gibt.
Bei einem Bürgertreffen in Bredebro im April 2018 wurde ein übergeordneter Korridor für den geplanten Verlauf vorgestellt. Damals wiesen die Vertreter von Energinet bereits darauf hin, dass sich die genaue Linie erst mit Fortschreiten des Prozesses abzeichnen würde. Das Signal der Bürger war vor 13 Monaten eindeutig: Sie konnten der Freileitung nicht viel Gutes abgewinnen und sprachen sich für eine Verkabelung aus.
„In der gegenwärtigen Phase diskutieren wir mit zentralen Behörden und den Kommunen. Nach den Sommerferien wenden wir uns an die Öffentlichkeit, um unsere Pläne vorzustellen und um Inputs von den Bürgern zu erhalten, die Aussicht darauf haben, in der Nähe der Stromleitung zu wohnen“, so der Projektleiter. „Bevor wir unseren Bericht an die Umweltbehörde schicken, möchten wir gerne einen Dialog mit den Bürgern haben, um ihnen mit einer konkreteren Linienführung zu zeigen, womit wir arbeiten. Dies geschieht, um die bestmöglichen Lösungen zu finden, bevor der Prozess in die nächste Phase geht“, erläutert Jensen. Gewöhnlich werde ein Vorschlag den Bürgern erst vorgestellt, wenn die Umweltbehörde diesen in die zweite Anhörung schickt. Energinet werde im September einladen, um Verbesserungsvorschläge zu hören. Es sei noch nicht ganz geklärt, wo genau das Erdkabel und wo die Luftleitung als Lösung gewählt werden.
Haben die Moorbereiche im Blick
Auf das Söllstedter Moor angesprochen, das bei dem Treffen in Bredebro nicht von Energinet erwähnt wurde, erklärt der Projektleiter: „Wir haben die Moorbereiche im Blick und arbeiten an der Sache. In diesem Zusammenhang stützen wir uns auch auf das Wissen der Fachleute in der Kommune“, sagt Christian Jensen.
Der Planungs-Korridor von Idomlund bei Holstebro bis zur Grenze umfasst 1.500 Grundbesitzer. „Ein endgültiger Vorschlag liegt noch nicht vor, und man muss sich noch etwas mit Geduld wappnen“, so der Projektleiter.
Einwand wird formuliert
Indes laufen in der kommunalen Technischen Verwaltung die Vorbereitungen, um Tondern in der Sache um die „Autobahn“ mit Wechselstrom zu positionieren. „Wir werden uns vor dem Hintergrund der Natur- und landschaftlichen Werte für eine unterirdische Leitung stark- machen“, erläutert der Fachchef der Technischen Verwaltung, Lars-Erik Skyds-bjerg. Der Technische Ausschuss wird als Erstes dazu Stellung beziehen.