Vogelreichtum

Zugvögel sorgen für Hochbetrieb im und am Wattenmeer

Zugvögel sorgen für Hochbetrieb im und am Wattenmeer

Zugvögel sorgen für Hochbetrieb im und am Wattenmeer

Hoyer/Højer
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Während der warmen Septembertage hielten sich die Löffler auch im Wattenmeer bei Hoyer auf. Foto: Volker Heesch

Das auch in diesem Jahr milde Herbstwetter sorgt für ein reiches Nahrungsangebot auf Schlickflächen, im Vorland und auf Marschenfennen

 Der September ist traditionell der Monat mit dem größten Vogelreichtum im Bereich des Wattenmeers. Schlickflächen und auch Vorland weisen im Frühherbst das größte Nahrungsangebot in Form von Würmern, Schnecken, Muscheln, Krebsen und auch kleinen Fischen auf.

 

Während der vorangegangenen Monate haben die einzelligen Algen, Tang und Seegras enorme Mengen Biomasse produziert, die wiederum Nahrungsgrundlage der Wattenmeertiere sind, die von den Zugvögeln verspeist werden, die teilweise vom Wattenmeer aus im Nonstoppflug ins Winterquartier bis Afrika weiterziehen. Dazu futtern sie sich während des Aufenthaltes im Watt die nötigen Reserven an. Einzelne Watvögel verdoppeln während ihres Aufenthaltes im Schlaraffenland Wattenmeer ihr Gewicht. Sie verbrauchen auf dem langen Flug die angefutterten Reserven. Bei der Ankunft in Afrika hat sich oft deren Gewicht halbiert.

 

Während der warmen Tage im September hielten sich auch im heimischen Wattenmeer früher nicht vorkommende Vögel wie die Löffler auf. Sie brüten im angrenzenden nordfriesischen Wattenmeer, an der jütischen Westküste und am Limfjord. Im Bereich der Küste bei Hoyer haben sie bisher vermutlich noch keine Brutplätze gefunden, weil es hier an sicheren Plätzen fehlt, auf denen sie vor Raubtieren wie Füchse, und dem Marderhund sicher sind.

 

Die staatliche Naturbehörde plant allerdings im südlichen Margrethenkoog im Rahmen einer Vernässungsmaßnahme die Anlage von Brutinseln, die vor Räubern schützen. Solche Maßnahmen haben im benachbarten Margrethenkoog Bestände der Uferschnepfen und der Trauerseeschwalben gestärkt und die Rückkehr von Kampfläufern als Brutvögel ermöglicht.

Durchziehende Greifvögel

Während der vergangenen Tage kamen auch durchziehende Greifvögel wie die Fischadler in den Bereich der Wiedaumündung. Es handelt sich überwiegend um in Nordeuropa brütende Exemplare, die unterwegs zur Überwinterung nach Afrika sind. In Dänemark gibt es nur einige wenige Brutpaare. Am Reservoir bei der Wiedauschleuse unternahmen Fischadler Sturzflüge ins Wasser, um Fische zu erbeuten.

 

Auch zu sehen sind Seeadler, die ganzjährig im Bereich Hoyer vorkommen. Ein Rotmilan war ebenfalls zu erkennen. Der Greifvogel mit gegabeltem Schwanz ernährt sich vor allem von Aas.

 

Vogelschutzverein lädt zu Exkursionen ein

Am Sonnabend, 28. September, von 17 bis 19 Uhr ist es möglich, am Bremsbüller See in Bremsbüll die Zugvögel zu beobachten, und zu erleben, wie große Scharen von Staren im Schilf landen. Die Tour wird von Martin Iversen und Jan Ravnborg geleitet.Treffpunkt ist der Parkplatz, Bremsbølvej 2.

Am Sonntag, 29. September, wird auf der Südspitze Röms im Naturreservat Stormengene von Fugleværnsfonden ebenfalls zu einer Wanderung mit Martin Iversen und Jan Ravnborg eingeladen. Treffpunkt ist um 13 Uhr am Parkplatz am Ende von Stormengevej/Rimmevej.

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