Als Denis Schmidt Göncü um 9.29 Uhr das Klassenzimmer verlässt, ist nur ein leises Flüstern zu hören. Alle Anwesenden halten sich an den Hinweis „Prüfung! Bitte Ruhe“, der mitten im Raum ausgeschildert ist. Der Stein, der von Denis' Herzen fällt, ist nahezu zu hören. Am Ende des Ganges haben sich seine Familie und Freunde, allesamt mit einer Rose in der Hand, sowie Schulleiter Jens Mittag aufgestellt. Seine Mutter hält eine Studentenmütze bereit. Die Freude ist ihnen ins Gesicht geschrieben – die Erleichterung riesengroß.

Die vergangenen Tage hat Denis „viel, viel Nervosität und Anspannung, aber auch Freude“ verspürt. „Allgemein bin ich sehr zufrieden mit den Prüfungen, die ich hatte“, sagt der frischgebackene Abiturient. Lediglich Altertumskunde, das Thema seiner mündlichen Prüfung, hat ihm etwas Sorge bereitet. „Es lief viel besser als gedacht. Ich habe eine gute 10 bekommen.“

Für seine Mutter Gita spielt die Note weniger eine Rolle, wichtig ist ihr, „dass er endlich fertig ist“. Bereits zwei Jahre zuvor hatte Celina, Gitas Tochter und Denis' Schwester, ihr Abitur am DGN absolviert. Für Gita Schmidt Göncü war es daher kein neues Gefühl, die Nervosität dennoch groß.

Denn hinter dem Ergebnis steckt viel Arbeit. In den vergangenen Tagen hätte Denis laut seiner Mutter „eigentlich nur gearbeitet und teilweise bis 5 Uhr morgens gelernt“. Denis selbst beschreibt die Anforderungen mit etwas Lernaufwand als „gut machbar“.

Für das nächste Jahr hat Denis ein Sabbatjahr geplant. Dafür bleibt er in Nordschleswig und fängt an zu arbeiten, um sich für seine Zukunft inspirieren zu lassen. „Vielleicht etwas mit Sprachen“, schwebt ihm bereits vor.

Doch den Tag seiner bestandenen Prüfungen zelebriert er erst einmal mit seiner Familie. Später besucht er noch „ein paar Freunde, die auch ihre Prüfungen haben“. Dann wird er als Abiturient am anderen Ende des Ganges warten.