Grußworte zum BDN-Jubiläum

Daniel Günther: „Der BDN schafft wichtige Orte der Gemeinschaft“

Daniel Günther: „Der BDN schafft wichtige Orte der Gemeinschaft“

Günther: „Der BDN schafft wichtige Orte der Gemeinschaft“

Daniel Günther
Nordschleswig/Sønderjylland
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Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther hätte beim Deutschen Tag im November die Festrede halten sollen, doch die Veranstaltung musste abgesagt werden. Dafür hat der Ministerpräsident, der im Sommer bei der Einweihung des Deutschen Museums in Sonderburg dabei war, bereits für den Deutschen Tag 2021 zugesagt. Foto: Sara Wasmund

Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) hätte beim Deutschen Tag in Nordschleswig die Festrede halten sollen. Hier sind nun seine Grußworte an die deutsche Minderheit.

Liebe Leserinnen, liebe Leser,

seit 75 Jahren ist der Bund Deutscher Nordschleswiger nun die Dachorganisation für die deutsche Minderheit in Dänemark. Zu diesem besonderen Jubiläum gratuliere ich dem BDN und allen Mitgliedern sehr herzlich!

Für die deutsche Kultur in Dänemark ist der Bund Deutscher Nordschleswiger nicht wegzudenken. Hier werden unsere Sprache, Traditionen und Bräuche gepflegt und weitergegeben; hier finden Angehörige der deutschen Minderheit regelmäßig zusammen und tauschen sich aus. Für alle dänischen Staatsangehörigen, die sich der deutschen Volksgruppe zugehörig fühlen, schafft der BDN wichtige Orte der Gemeinschaft. Auf diese Weise ist der Bund seit seiner Gründung ein zentrales Bindeglied für die deutsche Minderheit.

Zugleich fördern der Bund und seine Mitglieder den Austausch mit der dänischen Mehrheitsgesellschaft. Der BDN ist somit auch ein Bindeglied zwischen Mehrheit und Minderheit, zwischen Dänen und Deutschen. Die deutsche Minderheit genießt auch dank dieser jahrzehntelangen Arbeit heute ein hohes Ansehen in der dänischen Bevölkerung. Deutsche Schulen, Kindergärten, Sportvereine, Kirchen, Sozialdienste und auch diese deutsche Tageszeitung haben einen festen Platz im gesellschaftlichen Leben Süddänemarks. Deutsche Institutionen schaffen kulturelle Identität und bereichern die Region.

Angesichts eines Verhältnisses zwischen Deutschen und Dänen, das früher einmal von Ressentiments und Vorurteilen geprägt war, ist diese Entwicklung einzigartig und absolut bemerkenswert. Daran hat der BDN maßgeblichen Anteil.

Mit dieser Arbeit hat der Bund Deutscher Nordschleswiger außerdem wesentlich am Zusammenwachsen der deutsch-dänischen Grenzregion mitgewirkt. Wiederum als Bindeglied stellt der BDN seit seiner Gründung den Kontakt her zwischen Nordschleswigern und der Bundesrepublik. Er macht auf Anliegen der deutschen Minderheit aufmerksam und verschafft ihnen Gehör. Damit gab und gibt der BDN wichtige Impulse für die deutsche und die schleswig-holsteinische Minderheitenpolitik in der Region.

Auch zur dänischen Minderheit in Schleswig-Holstein hat der BDN mit der Zeit enge Kontakte geknüpft, um gemeinsam Interessen der Minderheiten zu vertreten. Dank dieser grenzüberschreitenden Zusammenarbeit wurden große Fortschritte für den Schutz und die Rechte von Minderheiten erzielt. Es ist somit auch ein großes Verdienst des BDN, dass unsere Grenzregion heute weltweit als Vorbild für das friedliche Miteinander mehrerer Kulturen gilt.

Für alle diese wichtigen Aufgaben sind der BDN, das Engagement seiner Mitglieder und der gesamten deutschen Minderheit auch künftig entscheidend. Das gilt natürlich besonders für den Erhalt von deutscher Kultur und Sprache in Dänemark. Wie so viele Veranstaltungen im Deutsch-Dänischen Freundschaftsjahr ist leider auch das 75-jährige Jubiläum des BDN ein Opfer der Corona-Pandemie geworden. Dass wir dieses besondere Ereignis nicht angemessen feiern können, finde ich ausgesprochen schade. Ich kann Ihnen jedoch versichern: Die Arbeit des BDN und das großartige Engagement der Minderheit für den Erhalt von deutscher Identität in Dänemark werden in Schleswig-Holstein sehr deutlich wahrgenommen.

Die schleswig-holsteinische Landesregierung wird diese Arbeit selbstverständlich auch weiterhin unterstützen. Gerade erst haben der Hauptvorsitzende des BDN, Hinrich Jürgensen, und ich dazu den neuen Zuwendungsvertrag unterzeichnet, der bis 2024 finanzielle Planungssicherheit gibt. Wir als Landesregierung betrachten die kulturelle Vielfalt in unserer Grenzregion als wahren Schatz, den wir hüten und pflegen müssen. Diese Verantwortung nehmen wir sehr gerne wahr.

Ich habe allerhöchste Anerkennung für den großen Einsatz, mit dem der BDN und seine Mitglieder ihre kulturelle Identität bewahren. Bei dieser wichtigen Arbeit wünsche ich Ihnen allen weiter viel Freude und Erfolg!

Ihnen allen und Ihren Familien alles Gute in der kommenden Zeit!

Und vor allem: Bleiben Sie gesund!

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Leitartikel

Cornelius von Tiedemann
Cornelius von Tiedemann Stellv. Chefredakteur
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