Deutsche Gemeinden

Gemeinderatswahlen: Hauptvorsitzender würdigt Einsatz der Kandidaten

Gemeinderatswahlen: Hauptvorsitzender würdigt Einsatz der Kandidaten

Gemeinderatswahlen: Hauptvorsitzender würdigt Einsatz

Nordschleswig
Zuletzt aktualisiert um:
Kandidatenvorstellung bei der Gemeinderatswahl in Apenrade Foto: Paul Sehstedt

Eine Änderung der Wahlmodalitäten führte zu Sorge um Beteiligung der Minderheit in Gemeinderäten. Doch nach der Wahl steht fest: Die Sorge war unbegründet. Hinrich Jürgensen, Hauptvorsitzender des BDN, lobt den Einsatz der Kandidaten, der das gute Abschneiden ermöglicht hat.

Nach den Gemeinderatswahlen  am Dienstagabend, 15. September, steht fest, dass in den Stadtgemeinden in Nordschleswig sowie in der Gemeinde Uberg/Ubjerg  und Seth/Sæd Personen aus der  deutschen Minderheit  in den Kirchengemeinden vertreten sein werden. Nach der Änderung der Wahlmodalitäten (wir berichteten) war befürchtet worden, dass dies nicht überall mehr der Fall sein würde.

Dirk Andresen und Anke Haagensen wurden in Tondern in den Gemeinderat gewählt. In Apenrade sind nunmehr Bernd Lorenzen, Lisa Tröster und Dieter Klein im Rat. In der Gemeinde Hadersleben fiel die Wahl auf Claes Fuglsang und Piet Schwarzenberger aus der Minderheit. In Uberg und Seth sind im Rat Jacob Tygsen, Jacob Lorenzen und Irmgard Haagensen vertreten, in Sonderburg schließlich Doris Ravn, Gisela Weber-Mezghani, Rolf Weber, Bert Glöckner und Irene Schmidt.

Nach der Änderung der Wahl weg von einer Verständigung hin zu einer echten Abstimmung war nicht sicher, ob deutsche Vertreterinnen und Vertreter gewählt werden. Es gab im Vorfeld keine aufgestellten Wahlurnen oder eine Briefwahl, nur wer am Dienstagabend zur Wahlversammlung erschien, konnte wählen.

Für Dirk Andresen, nun im Gemeinderat von Tondern nach einer mehrjährigen Pause zum zweiten Mal gewählt, ergibt die Änderung der Wahlmodalitäten Sinn, da sie demokratischer sei. Er schlägt aber unter anderem vor, bei der kommenden Wahl  die Kandidaten im Vorfeld bekannt zu geben und eine Briefwahl zu ermöglichen, um eine breitere demokratische Legitimierung herzustellen.  Zu seiner eigenen Wahl sagt er: „Ich freue mich riesig. Ich bin froh über die Unterstützung auch aus dem dänischen Teil der Gemeinde.“

Das gemeinsame Arbeiten ist Andresen wichtig. „Wenn eine Wand bröckelt, dann bröckelt sie für dänische und deutsche Gemeindemitglieger gleich. Wir müssen gemeinsam tätig werden.“ Und dieses Tätigwerden für die Gemeinde macht ihm Spaß und Freude. Damit gibt Dirk Andresen auch einen Hinweis auf das, wofür er sich im Gemeinderat unter anderem engagieren will, nämlich für den Erhalt der Bausubstanz im zuständigen Bauausschuss.

Übergeordnet will er  dafür arbeiten, dass das kulturelle Gut, die deutsche Gemeinde, erhalten bleibt und gedeiht. „Eine zweisprachige Gemeinde ist eine Besonderheit, die man bewahren muss“, so Andresen.

Bei aller Sympathie und guter Zusammenarbeit werde er, wenn es nötig sei,  auf die Belange der deutsch gesinnten Gemeindemitglieder hinweisen, was seiner Aussage nach beispielsweise bei Personalfragen vorkommen könne. In den Stadtkirchen in Sonderburg/Sønderborg, Apenrade/Aabenraa, Hadersleben/Haderslev und Tondern/Tønder sowie in Uberg sind die deutschen Gemeinden ein Teil der dänischen Volkskirche (Folkekirke). Diese deutschen Pastorate in den vier Städten und der Dorfgemeinde werden von der dänischen Volkskirche unterhalten.

Hinrich Jürgensen, Hauptvorsitzender des Bundes Deutscher Nordschleswiger, sagt mit Blick auf die gewählten Gemeinderatsmitglieder aus der Minderheit: „Meinen  herzlichen Glückwunsch! Es ist wichtig, dass wir in den Gemeinderäten vertreten sind.  Vielen Dank, dass ihr euch zur Verfügung gestellt habt und für eure Arbeit, die dafür gesorgt hat, dass wir so gut abschneiden.“
 

 

Mehr lesen
Amelie Petry, Wencke Andresen

„Mojn Nordschleswig“

Jetzt im Podcast: Mit 18 nach Brüssel und die Trophäe aus Barcelona

Apenrade/Aabenraa Cornelius von Tiedemann begrüßt die Politik-Juniorinnen Amelie Petry und Wencke Andresen, die ihm von ihrer Reise nach Brüssel berichten – und Chefredakteur Gwyn Nissen, der aus Katalonien eine Überraschung mitgebracht hat. Walter Turnowsky befragt die Glaskugel nach dem Termin für die nächste Folketingswahl, und Helge Möller fordert Hannah Dobiaschowski in „Wer hat’s gesagt?“ heraus.