Uneinigkeit beim BDN

Gemeinsames Verwaltungssystem auf Eis gelegt

Gemeinsames Verwaltungssystem auf Eis gelegt

Gemeinsames Verwaltungssystem auf Eis gelegt

Apenrade/Aabenraa
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Foto: K. Riggelsen

Nicht alle Mitglieder der BDN-Vollversammlung konnten vom elektronischen Mitgliederverwaltungssystem „ForeningLet“ überzeugt werden. Der Hauptvorsitzende Hinrich Jürgensen ist enttäuscht über das Ergebnis, gibt die Hoffnung aber noch nicht auf.

Nicht alle Mitglieder der BDN-Vollversammlung konnten vom elektronischen Mitgliederverwaltungssystem „ForeningLet“ überzeugt werden. Der Hauptvorsitzende Hinrich Jürgensen ist enttäuscht über das Ergebnis, gibt die Hoffnung aber noch nicht auf.

Nordschleswig Bei der Vollversammlung des Bundes Deutscher Nordschleswiger (BDN) am Dienstag bekam der Vorschlag des Hauptvorstandes, ein elektronisches Mitgliederverwaltungssystem für alle Ortsvereine einzuführen, nicht von allen die Zustimmung. Auf eine verbindliche Einführung wird deshalb verzichtet. 

Der BDN-Hauptvorsitzende Hinrich Jürgensen zeigte sich enttäuscht über die Entwicklung, denn „der Wunsch nach einem einfachen gemeinsamen Mitgliederverwaltungssystem kam von  den Ortsvereinen. Und von dort kommen nun  – zumindest teilweise –  die Bedenken“, berichtet er. „Dabei versuchen wir, vor Ort zu helfen, damit zum Beispiel die Mitgliederverwaltung, die Beitragszahlungen oder auch die Informationsverteilung einfacher wird“, fährt er fort. 

Die Wahl beim BDN fiel auf „ForeningLet“. Das Online-System verfügt über eine Vielzahl an Werkzeugen für die Vereinsarbeit. So ist es u. a. möglich, Beitragszahlungen anzufordern und zu verwalten oder Informationen zu verteilen. 

Wenn alle Ortsvereine und der BDN-Hauptvorstand auf das System zugreifen können und Einsicht haben, bin ich mir nicht sicher, ob die Privatsphäre unserer Mitglieder noch geschützt ist.

Sabina Wittkop-Hansen, Vorstandsmitglied im BDN-Ortsverein Hadersleben

Dieter Jessen, Vorstandsmitglied beim  BDN-Ortsverein Fördekreis, nutzt ForeningLet seit einigen Jahren und ist begeistert davon. „Es macht die Verwaltung unserer Mitglieder einfacher und sicherer und ist zudem intuitiv zu bedienen“, berichtet er von seinen Erfahrungen. So seien alle Mitglieder zentral registriert und auf einem sicheren Server gespeichert, was einen leichten Überblick ermögliche.Und die Gefahr, dass unbefugte Zugriff darauf bekommen, sei sehr gering. „Das war anders, als alles auf einem privaten Computer zu Hause gelagert wurde“, so Jessen, der sich das System von  BDN-Mitarbeitern zeigen ließ. 

Sabina Wittkop-Hansen, Vorstandsmitglied im BDN-Ortsverein Hadersleben, erkennt die Vorteile eines solchen Verwaltungssystems. Sie hat jedoch Bedenken. „Wenn alle Ortsvereine und der BDN-Hauptvorstand auf das System zugreifen können und Einsicht haben, bin ich mir nicht sicher, ob die Privatsphäre unserer Mitglieder noch geschützt ist. Und ich kann verstehen, wenn die Mitglieder in unserem Ortsverein verärgert sind, sollte das möglich sein. Außerdem kann es zu einer Überflutung kommen, wenn alle Informationen ungefiltert ins System gelangen. Ich möchte Nachrichten und Informationen für die Mitglieder  lieber filtern und bündeln und mit einem persönlichen Ansprachetext versehen“, erklärt sie ihre Zweifel. 

Hinrich Jürgensen hofft nach der kürzlichen abschlägigen Entscheidung allerdings, dass die positiven Erfahrungen, die u. a. im BDN Ortsverein Fördekreis und Tingleff mit ForeningLet gemacht wurden, Zweifler überzeugen. „Es wäre schade, eine solche riesige Möglichkeit für eine einfache Kommunikation und eine sichere Mitgliederverwaltung zu verschenken“, findet er.

Sabina Wittkop-Hansen steht, trotz ihrer Bedenken, dem System offen gegenüber und  sagte: „Ich hoffe, dass wir im konstruktiven Gespräch eine Lösung finden werden.“

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