DSSV-Vertretertagung

Kindergärten: Die deutsche Sprache ist ein Kernpunkt unserer Arbeit

Kindergärten: Die deutsche Sprache ist ein Kernpunkt unserer Arbeit

Kindergärten: Die deutsche Sprache ist ein Kernpunkt unserer Arbeit

Nordschleswig
Zuletzt aktualisiert um:
Der rote Faden der Schul- und Kindergartenarbeit des Deutschen Schul- und Sprachvereins für Nordschleswig Foto: Gwyn Nissen

In allen Einrichtungen der deutschen Minderheit in Nordschleswig ist die erste Sprache Deutsch, stellte die Kindergartenvorsitzende des DSSV, Anette Asmussen am Dienstagabend fest.

77 Prozent der Kinder in den deutschen Kindergärten in Nordschleswig besuchen nach ihrer Kiga-Zeit eine deutsche Schule. Die Einschulungsquote sei ein „sehr gutes Ergebnis“, meinte Stefan Sass, Abteilungsleiter im sozialpädagogischen Bereich (darunter Kindergärten) beim Deutschen Schul- und Sprachverein für Nordschleswig.

„Die deutsche Sprache in unseren Einrichtungen ist weiterhin und wie in jedem Jahr Kernpunkt unserer Arbeit“, sagte Stefan Sass. Es sei eine konstante Entwicklung, die insbesondere vor Ort in den Einrichtungen umgesetzt werden müsse.

„Jeder Repräsentant der Einrichtung – sei es ehrenamtlich oder hauptamtlich – muss sich über diese Kernaufgabe unserer Arbeit bewusst sein, da die Sprache das primäre Unterscheidungsmerkmal zu den Einrichtungen der Mehrheitsbevölkerung ist“, sagte Sass.

Revidiertes Sprachenkonzept

Zu diesem Thema werde weiterhin an einem revidierten DSSV-Sprachenkonzept gearbeitet. Daran sei auch der Kindergartenbereich beteiligt, da die Grundlagen der Sprachentwicklung des Kindes vor allem in den ersten Jahren von den Kindergärten mitgestaltet werden.

„Hier hat sich insbesondere der 2017 selbst gegründete Sprachenausschuss des Kindergartenbereichs positiv bemerkbar gemacht, der konstruktiv an der Sprachendiskussion teilnimmt und ab und an auch darauf aufmerksam macht, wenn der Bereich nicht ausreichend gehört wird“, sagte Stefan Sass.

Die Kindergartenausschussvorsitzende, Anette Asmussen, stellte zu dem Thema fest: „In allen Einrichtungen ist die erste Sprache Deutsch.“

Nicht alle Wünsche können erfüllt werden

Laut Anette Asmussen liegt weiterhin eine Reihe von Investitionsanfragen von den Kindergärten vor.

„Leider können nicht alle Anträge von heute auf morgen bewilligt und durchgeführt werden“, sagte sie. 2018 sei es gelungen, eine Kleinkindgruppe im Kindergarten Jürgensgaard zu etablieren.

In Broacker lief dagegen einiges nicht wie gewünscht (Nachbar-Proteste und Baustopp), doch ab Mitte Januar 2019 wurde wieder gebaut, und diese Woche sind die Mädchen und Jungen in Broacker in ihren neuen Kindergarten eingezogen.

Dagegen stehe noch der Bauantrag eines Kindergartenneubaus in Lügumkloster „ganz oben auf der Investitionsliste“. „Wir hoffen, dass wir hier im Laufe der kommenden Jahre die Finanzierung sicherstellen können“, so Asmussen.

Neue Gesetzgebung

Für sämtliche Einrichtungen des DSSV greift eine neue Gesetzgebung, die bedeutet, dass bis zum Jahr 2020 sämtliche Lehrpläne neu ausgearbeitet und den neuen Anforderungen angepasst werden müssen.

„Für alle Beteiligten sicherlich ein spannender, aber auch äußerst zeitintensiver Prozess. Daher wurde an den allermeisten DSSV-Standorten bereits 2018 mit der Umsetzung dieser Gesetzgebung begonnen“, sagte Stefan Sass.

Man arbeite auch darauf hin, ein gemeinsames digitales Layout für diese Lehrpläne zu erstellen, damit trotz inhaltlicher Unterschiede beim Aufbau ein gemeinsamer „roter DSSV-Faden“ zu erkennen sein wird.

Mehr lesen
Amelie Petry, Wencke Andresen

„Mojn Nordschleswig“

Jetzt im Podcast: Mit 18 nach Brüssel und die Trophäe aus Barcelona

Apenrade/Aabenraa Cornelius von Tiedemann begrüßt die Politik-Juniorinnen Amelie Petry und Wencke Andresen, die ihm von ihrer Reise nach Brüssel berichten – und Chefredakteur Gwyn Nissen, der aus Katalonien eine Überraschung mitgebracht hat. Walter Turnowsky befragt die Glaskugel nach dem Termin für die nächste Folketingswahl, und Helge Möller fordert Hannah Dobiaschowski in „Wer hat’s gesagt?“ heraus.

Leitartikel

Cornelius von Tiedemann
Cornelius von Tiedemann Stellv. Chefredakteur
„Wenn Minderheiten als Gefahr für andere dargestellt werden“