Fussballschule

„Nicht nur Jungs spielen Fußball“

„Nicht nur Jungs spielen Fußball“

„Nicht nur Jungs spielen Fußball“

Knivsberg /Knivsbjerg  
Zuletzt aktualisiert um:
Haben viel Freude am Fußballspielen: Iben, Isabella, Sofia und Lilith Foto: Karin Riggelsen

Diesen Artikel vorlesen lassen.

Eine noch bessere Ballkontrolle, schnelleres Laufen oder einfach nur Spaß haben – fragt man die Mädchen und Jungen der HSV-Fußballschule, dann sind genau das die Beweggründe, weshalb sie an diesem Wochenende auf dem Knivsberg stehen und sich in den verschiedensten Ballkünsten üben.

„Ich finde, Fußball macht richtig viel Spaß, und nicht nur Jungs spielen Fußball, Mädchen können das auch“, sagt die elfjährige Iben aus Tingleff (Tinglev). Zusammen mit Lilith spielt sie bei Tinglev Idrætsforening.

Neben ihr steht Sofia aus Hørup (Hörup), die bei Sønderborg Fremad und Kolding IF Fußball spielt. „Es ist sehr lustig, und ich habe neue Freunde gefunden“, erzählt sie.

Gemeinsam mit Isabella, die wie Iben und Lilith aus Tingleff kommt, sind sich die vier Mädchen einig darin, was an der HSV-Fußballschule so spannend ist: „Einfach so spielen und lernen, wie man gut angreifen und den Ball weiterführen kann“, sagen sie übereinstimmend.

Nicht nur Jungs finden Fußball gut. Unter den 35 Teilnehmenden sind sechs Mädchen. Foto: Karin Riggelsen

Spielend die Deutschkenntnisse verbessern

35 Mädchen und Jungen im Alter zwischen 7 und 13 Jahren vergnügen sich zwei Tage lang bei strahlendem Wetter und verwandeln die Spielwiese am Ende des Knivsbergs in ein buntes Gewusel. Unübersehbar prangt dabei das HSV-Logo an den Trikots der Spielerinnen und Spieler.

Von den Eltern ist am Sonntagmittag, als „Der Nordschleswiger“ vorbeischaut, nur der Vater von Sofia zu sehen. Er freut sich darüber, dass die Fußballschule seiner Tochter ermöglicht, nicht nur ihre Ballkünste, sondern auch ihre Deutschkenntnisse zu trainieren.

„Sie liebt es, Fußball zu spielen. Als wir hörten, dass noch andere Mädchen hier teilnehmen, wollte sie natürlich auch unbedingt dabei sein. Sie ist sprachlich ein wenig herausgefordert, aber dadurch lernt sie ja auch einiges. Das war sogar einer der Gründe, dass wir sie angemeldet haben, damit sie ihre Deutschkenntnisse verbessern kann, und gleichzeitig hat sie Spaß am Fußballspielen“, sagt Martin Mathiassen.

Nicht alle spielen Fußball im Verein, aber neben dem Üben in spielerischen Ballkünsten steht bei der HSV-Fußballschule auch das Soziale im Vordergrund. Foto: Karin Riggelsen

Torwart sein ist lustig

Im Tor steht der elfjährige Hajo und versucht hartnäckig, den Bällen standzuhalten. Ursprünglich kommt er aus Hamburg, inzwischen wohnt er jedoch in Apenrade (Aabenraa), wo er die Deutsche Schule besucht. Deshalb kennt er auch die meisten der Teilnehmerinnen und Teilnehmer hier.

„Ich kenne viele von der Schule, und wir spielen auch manchmal Fußball zusammen. Es ist lustig, Torwart zu sein. Man bekommt auch harte Bälle, aber es geht schon. Ich habe vieles gelernt in diesen zwei Tagen, auf jeden Fall kann ich jetzt besser laufen“, sagt Hajo.

Hajo aus Apenrade versucht standhaft, die Bälle auf das Tor abzuwehren. Foto: Karin Riggelsen

Sozialer Kontakt nach Corona wichtig

Für Campleiter Sergio Fernandes ist es allerdings der erste Besuch in Nordschleswig. Zusammen mit zwei weiteren Trainern kümmert er sich um die Mädchen und Jungen, die auch am zweiten Tag nichts an Energie und Spielfreude eingebüßt zu haben scheinen.

„Die Kinder waren ja gerade durch Corona sehr viel zu Hause, und es ist wichtig, dass sie wieder sozialen Kontakt mit anderen haben. Das ist ein schönes Ziel“, sagt er.

„Ich habe gelernt, die Ballkontrolle besser beherrschen können“, berichtet Jonas aus Ellund stolz. Foto: Karin Riggelsen

Appetit auf mehr

Die HSV-Fußballschule sei zudem eine gute Gelegenheit, den Kindern, die bisher keinen Kontakt zum Fußball hatten, das Spiel um den runden Ball schmackhaft zu machen.

„Und bei denen, die schon Kontakt haben, wollen wir, dass sie hier Spaß am Fußball haben und einen Mehrwert davon mitnehmen, um das dann auch in den Vereinen weitergeben zu können“, ergänzt er.

Für Campleiter Sergio Fernandes von der HSV-Fußballschule ist der soziale Aspekt wichtig, insbesondere nach den langen Corona-Beschränkungen. Foto: Karin Riggelsen

Aufmerksame Fußballfans

Neben zwei Tagen Training unter professioneller Anleitung dürfte die Motivation dazu sicher auch noch dank der HSV-Trainingsausrüstung gestärkt werden, die alle Teilnehmenden bekommen.

Und das Fazit von Sergio Fernandes kurz vor dem Finalspiel am Sonntagnachmittag?

„Es läuft alles ganz entspannt. Die Kinder hören aufmerksam zu, das ist nicht immer überall der Fall. Das Niveau ist durchwachsen, manche haben noch gar keine Fußballerfahrung, aber genau deswegen sind wir ja hier“, so Fernandes, bevor er sich wieder unter die Menge der jungen Spielerinnen und Spieler mischt.

Der Artikel wurde am 12. September 2022 um 9.45 Uhr korrigiert. Nicht Isabella, sondern Lilith spielt mit Iben bei  Tinglev Idrætsforening.

Bevor die Kinder abschließend gegen die HSV-Trainer spielen, sollen sie Campleiter Sergio Fernandes andribbeln und dann auf das Tor schießen. Foto: Karin Riggelsen
Mehr lesen