Verkehr

Wieder mehr Wildtiere auf Nordschleswigs Straßen unterwegs

Wieder mehr Wildtiere auf Nordschleswigs Straßen unterwegs

Wieder mehr Wildtiere auf Nordschleswigs Straßen unterwegs

Hanna Pauline Wetzel Portrait
Hanna Pauline Wetzel
Nordschleswig
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Vermehrte Wildunfälle sind im Winter nicht unüblich. Foto: Karina Dreyer

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Im Herbst kommt es vermehrt zu Wildunfällen im Straßenverkehr. Nichts Neues für Autofahrerinnen und Autofahrer. Trotzdem bleiben die Gefahren gleich. Was zu tun ist, wenn der Ernstfall eintritt.

Insgesamt 10.793 Wildunfälle wurden im vergangenen Jahr in Dänemark gemeldet. Dabei steigt die Wahrscheinlichkeit einer Kollision mit einem Wildtier auf Dänemarks Straßen in den Wintermonaten drastisch an: Rund 50 Prozent wahrscheinlicher sei ein solcher Unfall als im Sommer. Das fand der dänische Tierschutzbund „Dyrenes Beskyttelse“ heraus. Angeschaut habe sich der Bund dabei die Sommer- und Wintermonate von 2022 und direkte Vergleiche gezogen.

Die Ursachen für den drastischen Anstieg liegen dabei im Beginn der dunkleren Jahreszeit, auch im Kontext der Zeitumstellung. Es wird morgens später hell und abends früher dunkel, die aktivste Zeit für nachtaktive Wildtiere. Aber auch tagsüber kann sich das Wild auf der Fahrbahn aufhalten.

Worauf laut Polizeidirektion zu achten ist:

Bei Warnschildern die Geschwindigkeit drosseln. Sie kennzeichnen Streckenabschnitte, bei denen besonders häufig Wildtiere gesichtet wurden.

Mit Fernlicht fahren. Die Augen der Tiere reflektieren das Licht. Um frühzeitig die großen und kleinen Wildtiere zu sichten, eignet sich Fernlicht besser.

Wachsam bleiben. Vor allem bei Streckenabschnitten mit angrenzendem Wald, Wiesen oder Hecken besonders achtsam sein. Wildtiere sind oft nicht allein, sondern können in größeren Gruppen unterwegs sein. Nach einem Wildtier auf der Fahrbahn könnten weitere folgen. Auch hier bestenfalls die Geschwindigkeit drosseln.

Eigenes Risiko und das von anderen Autofahrerinnen und -fahrern gering halten. Keine waghalsigen Ausweichmanöver auf die Gegenspur oder Gefahrenbremsungen riskieren, die Auffahrunfälle auslösen können. Oftmals entstehen mehr Schäden, wenn versucht wird, Tieren auszuweichen.

Wildunfallstellen sollten gut gekennzeichnet werden. Foto: LoggaWiggler/ Pixabay

Was tun beim Wildunfall?

Sollte es zu einem Wildunfall im Straßenverkehr kommen, sind zwei Anlaufstellen wichtig: die Tier-Wachzentrale, erreichbar unter der Telefonnummer 1812 oder der jeweilige zuständige Wildtierkonsulent der Region.

Wen es zu erreichen gilt, liegt am Zustand des angefahrenen Tieres. Sollte es verletzt auf der Fahrbahn liegen oder bereits von der Unfallstelle geflüchtet sein, kann die Nummer 1812 angerufen werden. Wichtig ist hierbei, die genauen Geodaten des Unfallortes anzugeben. Entweder können diese durch naheliegenden Ortsschildern oder auch durch eigene Navigationsapps wie Karten bei Apple oder Maps bei Android Geräten bestimmt werden. Bei geflohenen Wildtieren kann eine deutliche Markierung für die Tier-Wachzentrale hilfreich sein, so können verletzte Tiere schneller gefunden werden.  

Wenn das Tier bei der Kollision bereits verstorben sein sollte, ist die sogenannte Wildkonsulentin oder der Wildkonsulent zuständig.

In den Kommunen Apenrade (Aabenraa), Hadersleben (Haderslev) und Sonderburg (Sønderborg) ist diese Person unter der Nummer 4033 9995 erreichbar; in der Kommune Tondern (Tønder) gilt die Rufnummer 7254 3331.

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