Corona-Krise
Politische Mehrheit will Schulöffnung nach norwegischem Modell
Politische Mehrheit will Schulöffnung nach norwegischem Modell
Mehrheit will Schulöffnung nach norwegischem Modell
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Inspiriert aus Norwegen, sollen dänische Schüler schnell zurück in die Schulen geschickt werden, meinen die Opposition und die Stützparteien. Der Gesundheitsminister hingegen will warten.
Eine Mehrheit im dänischen Parlament, bestehend aus der Opposition und den Stützparteien, fordert die sozialdemokratische Regierung dazu auf, den Blick nach Norwegen zu richten, um dessen Modell für die Schulöffnung in Corona-Zeiten zu kopieren.
Das berichtet die Zeitung „Politiken“.
Im Gegensatz zu Dänemark gehen in den anderen nordischen Ländern Finnland, Schweden und Norwegen alle Schüler in die Schulen.
Das Ampelmodell
Norwegen hat ein sogenanntes Ampelmodell eingeführt, bei dem alle Schulen geöffnet sind und entsprechende Restriktionen einführen müssen, je nachdem ob sie zur grünen, gelben oder roten Kategorie gehören.
Kranke Schüler dürfen bei dem Modell nicht in die Schule kommen. Auf Handschläge und Umarmungen müssen die Schüler verzichten.
Gehört eine Schule zur grünen Kategorie, dürfen alle Mädchen und Jungen normal die Schule besuchen.
Ist die Farbe gelb, müssen einzelne Klassen unter sich bleiben. Lehrer und anderes Personal sollen nach Möglichkeit Abstand zu den Schülern halten.
Bei Rot werden einzelne Klassen in kleinere Gruppen eingeteilt. Lehrer und Schulleitung können, falls erforderlich, die Klassen zu unterschiedlichen Zeitpunkten ins Schulgebäude lassen.
In Dänemark dürfen derzeit nur die Klassen 0 bis 4 in die Schulen kommen. Ab dem 1. März dürfen Schüler der 9. und 10. Klasse in Nord- und Westjütland wieder in die Schulen. Auf Bornholm öffnen die Grundschulen wieder für alle. Im Rest des Landes müssen Schüler der Klassen 5 bis 10 weiter zu Hause bleiben.
Kritik von Venstre
Der Sprecher für Gesundheitspolitik von Venstre, Martin Geersten, kritisiert die Regierung dafür, dass sie nicht früher Erfahrungen aus den Nachbarländern eingeholt hat.
„Das ist ein fantastisches Modell, genau das haben wir gesucht, aber bisher nichts davon gewusst, weil die Regierung die Erfahrungen anderer Länder nicht untersucht hat“, so Geersten zur Nachrichtenagentur „Ritzau“.
Gesundheitsminister Magnus Heunicke (Sozialdemokraten) sagt hingegen, dass eine weitere Öffnung der Schulen erst infrage kommt, wenn die Behörden und Experten grünes Licht geben.