Arbeitsmarkt

Arbeitslosigkeit in Hamburg steigt auch im Juni

Arbeitslosigkeit in Hamburg steigt auch im Juni

Arbeitslosigkeit in Hamburg steigt auch im Juni

dpa
Hamburg
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Das Logo der Agentur für Arbeit. Foto: Sebastian Gollnow/dpa/Symbolbild

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Weiter keine Frühjahrsbelebung am Arbeitsmarkt: Seit Monaten steigt deshalb die Zahl der Arbeitslosen in der Hansestadt. Drängendstes Problem der Arbeitsagentur bleibt zudem der Dauerbrenner Fachkräftemangel.

Die schwache Konjunktur in Deutschland zeigt wie fast überall im Land auch am Hamburger Arbeitsmarkt zusehends deutlichere Spuren. Zwar nimmt die Beschäftigung weiter zu, doch zugleich steigt die Arbeitslosigkeit an - im Juni sogar deutlicher als in dem Monaten zuvor, wie aus den am Freitag vorgelegten Daten der Hamburger Arbeitsagentur hervorgeht.

Insgesamt waren demnach 79 457 Hamburgerinnen und Hamburger arbeitslos gemeldet, 854 mehr als im Mai und 6772 mehr als im Juni 2022. Die Arbeitslosenquote liegt bei 7,3 Prozent, nach 7,2 Prozent im Vormonat und 6,7 Prozent vor einem Jahr. Die Arbeitslosenstatistik bezieht sich laut Arbeitsagentur auf Daten, die bis zum 13. Juni erhoben wurden.

Ob und wie schnell Menschen aus der Arbeitslosigkeit wieder zurück in einen bezahlten Job finden, hängt maßgeblich von der Qualifikation ab, wie der operative Geschäftsführer der Agentur, Reinhold Wellen, erläuterte. «Wer gut ausgebildet ist, über Berufserfahrung verfügt und sich flexibel zeigt, findet aus der Arbeitslosigkeit heraus zügig wieder eine Anstellung», hieß es. Das betreffe rund 41 Prozent der Arbeitslosen. «Anders verhält es sich mit jenen Personen, die sogenannte Vermittlungshemmnisse haben, wie gesundheitliche Einschränkungen, keinen Berufsabschluss, älter sind, kaum Deutsch beherrschen oder länger arbeitslos sind. Das alles erschwert die Jobsuche.»

Zentrales Thema ist für die Agentur weiterhin die von fast allen Firmen beklagte Arbeitskräftelücke. Insgesamt stehen Arbeitsuchenden in der Hansestadt derzeit 11 239 freie, sozialversicherungspflichtige Jobs zur Verfügung. Weil die oft nicht zu besetzen sind, mahnen die norddeutschen Metall- und Elektroarbeitgeber eine deutliche Beschleunigung der Abläufe in Behörden an, um den Arbeitsmarkt wirksam zu entlasten. «Wir müssen es den so dringend benötigten ausländischen Arbeits- und Fachkräften so leicht wie möglich machen, ins Land zu kommen und hier auch langfristig zu bleiben», sagte Nordmetall-Hauptgeschäftsführer Nico Fickinger am Freitag einer Mitteilung des Verbandes zufolge. Mit Blick auf abgeschlossene und geplante gesetzliche Änderungen kritisierte er: «Einwanderung und Einbürgerung per Gesetz auf dem Papier zu erleichtern ist das eine, die Wirklichkeit in den Amtsstuben ist leider ganz anders.»

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