Nach Geiselnahme in Hamburg

Bundespolizei: Flughafen ist «kein Hochsicherheitstrakt»

Bundespolizei: Flughafen ist «kein Hochsicherheitstrakt»

Bundespolizei: Flughafen ist «kein Hochsicherheitstrakt»

dpa
Hannover (dpa/lni) -
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Fluggäste warten im Flughafen Hannover-Langenhagen. Foto: Moritz Frankenberg/dpa/Archivbild

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Nach der Geiselnahme am Hamburger Flughafen geht die Bundespolizei für den Airport Hannover von verbesserter Sicherheit aus. Einen 100-prozentigen Schutz könne es nicht geben, sagte der Sprecher der Bundespolizei für den Flughafen Hannover, Detlef Zieling, der «Hannoverschen Allgemeinen Zeitung» (Dienstag). «Auch wenn die Aufarbeitung für Hamburg noch läuft, muss man sagen: Ein Flughafen ist kein Hochsicherheitstrakt.» Am Airport Hannover seien nach einem Durchbruch vor fünf Jahren die technischen Anlagen verbessert und Zäune, Tore und Durchfahrten nachgerüstet worden.

Dem Bericht zufolge war im Dezember 2018 ein 21-Jähriger mit seinem Wagen auf das Vorfeld des Airports gefahren und hatte den Flugverkehr stundenlang lahmgelegt. Der Mann stand demnach unter Drogeneinfluss, einen versuchten Terroranschlag schloss die Polizei damals schnell aus.

Am Hamburger Flughafen hatte ein Mann am Samstag mit einem Auto die Zufahrtsbeschränkungen durchbrochen. Er war bis auf das Vorfeld des Airports vorgedrungen. Hintergrund war ein Sorgerechtsstreit: Der Mann wollte laut Staatsanwaltschaft die gemeinsame Ausreise mit seiner zuvor gewaltsam aus der Wohnung seiner Ex-Frau entführten Tochter in die Türkei erreichen. Nach rund 18-stündigen Verhandlungen ergab sich der Geiselnehmer. Der Flughafen war mehr als 20 Stunden gesperrt, Zehntausende Fluggäste waren betroffen.

Am Airport Hannover in Langenhagen landeten daher laut Zeitungsbericht zwischen Samstagabend und Sonntagnachmittag zusätzlich 20 Flugzeuge, die von Hamburg umgeleitet worden waren. Die genaue Zahl der zusätzlichen Reisenden könne nicht beziffert werden, sagte Flughafensprecherin Anika Studders.

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