Schleswig-Holstein & Hamburg

Frühjahrsaufschwung auf Arbeitsmarkt schwächer als üblich

Frühjahrsaufschwung auf Arbeitsmarkt schwächer als üblich

Frühjahrsaufschwung auf Arbeitsmarkt schwächer als üblich

dpa
Kiel (dpa/lno) -
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Das Logo der Agentur für Arbeit ist an einem Gebäude der Bundesagentur zu sehen. Foto: Carsten Rehder/dpa/archivbild

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Die Zahl der Arbeitslosen sinkt in Schleswig-Holstein im März vergleichsweise gering. Im Vorjahresvergleich sind 15 800 Menschen mehr ohne festen Job. Es gibt aber auch ein positives Signal.

Die Arbeitslosigkeit ist in Schleswig-Holstein im März saisonal bedingt leicht zurückgegangen. Nach Angaben der Regionaldirektion der Agentur für Arbeit vom Mittwoch waren im Norden 97 700 Menschen auf der Suche nach einem Job. Das waren zwar 2200 weniger als im Februar, jedoch 15.800 mehr als noch im März 2020. Die Arbeitslosenquote lag im März mit 6,2 Prozent um 1 Prozentpunkt über dem Vorjahreswert. Im Vormonat Februar betrug die Quote 6,3 Prozent.

«Der Rückgang der Arbeitslosenzahl im Vergleich zum Vormonat Februar ist saisonal typisch», sagte der stellvertretende Chef der Regionaldirektion, Thomas Letixerant. «Allerdings ist die sogenannte Frühjahrsbelebung - bedingt durch die Corona-Pandemie - in diesem Jahr schwächer ausgefallen als in den Vorjahren.»

Im ersten Quartal meldeten sich 21.500 Menschen neu arbeitslos, 2700 weniger als im Vorjahreszeitraum. Zu diesem Rückgang trügen insbesondere die Hotel- und Gaststättenbranche sowie der Handel bei, sagte Letixerant. «Sie halten auch weiterhin ihr Personal und verzichten auf Entlassungen.»

Allerdings sind die Betriebe bei der Personalsuche weiter zurückhaltend. Seit Jahresbeginn wurden 13.800 sozialversicherungspflichtige Stellen gemeldet - 3000 weniger als im ersten Quartal 2020. «Insbesondere die Stellenmeldungen aus dem Gastgewerbe, dem Handel und dem verarbeitenden Gewerbe sind zurückgegangen», sagte Letixerant.

Kurzarbeit zeigten im März 600 Betriebe für 4000 Beschäftigte an. Im Februar hatte es noch 1600 Anzeigen für 14.900 Mitarbeiter gegeben. Seit Pandemie-Beginn vor einem Jahr gab es Anzeigen von 42.700 Betrieben für 468.200 Jobs. Wie viel Kurzarbeit tatsächlich genutzt und abgerechnet wird, lässt sich erst nach mehreren Monaten ermitteln. Tatsächlich in Kurzarbeit waren im Dezember 76.500 Beschäftigte in 12 300 Betrieben.

Für Arbeits-Staatssekretär Thilo Rohlfs ist es deshalb umso wichtiger, Perspektiven aufzuzeigen, beispielsweise durch die geplanten Modellprojekte im Tourismus. Die Landesregierung halte angesichts der im Bundesvergleich niedrigsten Inzidenzwerte daran fest, damit am 19. April zu starten. «Wir wollen zeigen, dass Urlaub unter bestimmten Bedingungen verantwortungsvoll durchführbar ist», sagte Rohlfs. Die Projekte ermöglichten einer gebeutelten Branche zumindest eine kleine wirtschaftliche Perspektive.

Unter den Kreisen hat Stormarn im Norden mit 4,0 Prozent die niedrigste und Dithmarschen mit 6,6 Prozent die höchste Arbeitslosenquote. Unter den kreisfreien Städten war diese mit 8,6 in Kiel am niedrigsten und in Neumünster mit 9,6 Prozent am höchsten.

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