Schleswig-Holstein & Hamburg

Jahrhundertregen in Itzehoe: Zahlreiche Schäden im Norden

Jahrhundertregen in Itzehoe: Zahlreiche Schäden im Norden

Jahrhundertregen in Itzehoe: Zahlreiche Schäden im Norden

dpa
Elmshorn/Bad Schwartau (dpa/lno) -
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Eine Passantin geht bei Regen durch eine Stadt. Foto: Marijan Murat/dpa/Symbolbild

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Gewitter bringen heftige Regengüsse in den Norden. Mancherorts zu viel auf einmal. Es gibt Schäden, doch nicht überall.

Itzehoe hat einen echten Jahrhundertregen erlebt. Dort fielen nach Messung des Deutschen Wetterdienstes (DWD) von Mittwoch- bis Donnerstagmorgen 111,1 Liter Regen je Quadratmeter. Das entspreche einem extremen Starkregen, der im statistischen Mittel seltenere als einmal alle 100 Jahre an diesem Ort auftritt, erläuterte der DWD am Donnerstag. Der höchste Wert innerhalb einer Stunde betrug 33,3 l/m². Rund 50 Kilometer südöstlich in Hamburg (Fuhlsbüttel) fielen innerhalb von 24 Stunden dagegen nur 22,7 l/m².

Heftige Regengüsse sorgten in Schleswig-Holstein bis Donnerstagfrüh in mehreren Orten für überflutete Straßen und Keller. Es gab Schäden, die Feuerwehren rückten zu Hunderten Einsätzen aus. Stark betroffen waren unter anderem die Kreise Segeberg und Steinburg. Bereits am Dienstag hatten Gewittergüsse Schäden im Land angerichtet.

Im Kreis Pinneberg stürzte ein Baum auf ein Auto. Eine Passantin wurde verletzt. Bei den Sägearbeiten entdeckten die Feuerwehrleute dann ein kleines Eichhörnchen, das sie zum Wildtier- und Artenschutzzentrum nach Klein Offenseth-Sparrieshoop brachten. Die Regionalleitstelle in Elmshorn verzeichnete seit Mittwochmittag fast 250 wetterbedingte Einsätze.

Auch in den Kreisen Herzogtum Lauenburg, Stormarn und Ostholstein hatten die Feuerwehren viel zu tun. 180 Mal rückten die Einsatzkräfte seit Mittwochnachmittag aus, teilte die zuständige Leitstelle mit.

In Bad Schwartau (Kreis Ostholstein) wurde ein Haus teilweise unterspült und drohte einzustürzen. Es wurde von Einsatzkräften gesichert. Die Feuerwehr Neumünster zählte 14 wetterbedingte Einsätze, ebenfalls hauptsächlich überflutete Keller und Straßen.

Wegen Unterspülung wurde die Auffahrt Itzehoe Mitte der Autobahn 23 (Hamburg - Heide) in Richtung Hamburg am Donnerstagmorgen gesperrt. Auf der A23 und der A7 (Hamburg - Flensburg) habe es mehrere Unfälle gegeben, berichtete die Polizei.

Am Mittwochabend geriet ein Transporter im starken Regen auf der A7 zwischen Kaltenkirchen und Bad Bramstedt (Kreis Segeberg) ins Schleudern und prallte gegen die Leitplanke, wie die Feuerwehr mitteilte. Der Fahrer konnte sich selbst befreien und kam mit leichten Verletzungen davon.

Ebenfalls auf der A7 zwischen Neumünster Mitte und Neumünster Süd kam ein Auto mit sechs Personen von der Fahrbahn ab und rutsche in eine Böschung. Die Verunglückten wurden vom Rettungsdienst versorgt und kamen leicht verletzt in ein Krankenhaus. Ob auch in diesem Fall das Wetter eine Rolle spielte, war zunächst unklar.

Für das Wochenende sagte der DWD eine deutliche Wetterberuhigung voraus. Für Freitag waren nur noch einzelne Schauer angekündigt. Nach einem weitgehend trockenem Sonnabend können am Sonntagabend aber neue Schauer und Gewitter aufziehen.

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Gerrit Hencke
Gerrit Hencke Journalist
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