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Metal Battle: Zentralamerika rockt das heilige Metal-Land

Metal Battle: Zentralamerika rockt das heilige Metal-Land

Metal Battle: Zentralamerika rockt das heilige Metal-Land

dpa
Wacken
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Der Auftritt der Band in Wacken kommt gut an. Foto: Axel Heimken/dpa

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Seit 20 Jahren fördern die Veranstalter des Heavy-Metal-Festivals in Wacken den Nachwuchs. Beim Metal Battle spielen Bands um die Gunst der Metalheads - auch eine Gruppe aus El Salvador.

Heavy Metal ist längst nicht am Ende. Ständig kommen neue Rockbands hinzu. Einige der besten von ihnen messen sich Jahr für Jahr beim Metal Battle. Sie spielen auf dem «Holy Ground» im schleswig-holsteinischen Wacken um Ruhm und Ehre - und einen Schub für ihre Karriere. Hoffnungen macht sich auch die Band Fleshless Entity aus El Salvador, Sieger des Wettbewerbs in Zentralamerika.

Das Heavy-Metal-Festival in Wacken sei ein Traum, sagt Sänger Alonso Ramos. Jeder Musiker in Lateinamerika und nicht nur in Südamerika träume davon, nach Wacken zu kommen, weil diese Länder arm seien. «Sie sind voller Verbrechen und all das trägt dazu bei, dass die Menschen davon träumen, hier im Holy Land (Heiliges Land) zu sein.» Ähnlich sieht es Schlagzeuger Juan Chacon: «Eigentlich ist es für jeden ein großer Traum, als Fan hierherzukommen oder einfach nur jeder Band beim Spielen zuzuschauen.»

Moshpit beim Auftritt

Mit ihrer Mischung aus Black und Death Metal, zwei der extremen Formen des Metal, begeisterten die fünf Musiker in Wacken auf der Headbangers Stage Metalfans. Früh bildete sich vor der Bühne bei ihrem Auftritt ein sogenannter Moshpit, bei dem die Fans wild im Kreis laufen. «Wenn ich Euch sehe, blicke ich auf Götter», ruft Ramos ihnen zu. Seine Arme hat der Sänger schwarz angemalt, die langen schwarzen Haare fliegen beim Headbangen in die Höhe.

Seit 2015 spielen sie zusammen. Kennengelernt hätten sie sich in einem Callcenter, erzählt Ramos. Mittlerweile arbeiteten sie aber an ihrer Musikkarriere. Der erste Auftritt in Wacken sei für die Band eine Chance zum Lernen und die Möglichkeit, eine gute Zeit in Norddeutschland zu haben.

20 Jahre Metal Battle

Nach dem halbstündigen Wacken-Gig am Mittwochabend wirkt Ramos euphorisch. «Es war fantastisch», sagt der Sänger. Die Energie in Wacken sei unvergleichlich. Die Band sei bereits rund drei Wochen auf Europa-Tour. «Wir lieben jeden Ort, an dem wir gespielt haben. Aber das hier ist einfach etwas Besonderes. Ich denke, deshalb nennen sie es das Heilige Land.»

Initiiert hat den Metal Battle die Wacken Foundation. Diese gehört zum Heavy-Metal-Festival. 2004 war die deutsche Trash-Metal-Band Reckless Tide erster Gewinner. Zuletzt triumphierten Phantom Excaliver aus Japan. Mittlerweile sind beim Metal Battle 87 Länder dabei. 

«Das Wacken Metal Battle ist ein internationaler Bandwettbewerb, bei dem nicht gegeneinander gekämpft wird, sondern wirklich dabei zu sein, das ist alles», sagt Festival-Gründer Thomas Jensen. Die Bands, die mitmachen, kommen in diesem Jahr aus 30 verschiedenen Ländern. Am Freitag wollen die Veranstalter den Gewinner küren.

Heavy Metal lebt

«Die Bedeutung des Metal Battle ist international beispiellos», sagt der Chefredakteur des Magazins «Metal Hammer», Sebastian Kessler. Der Wettbewerb sei einzigartig. Er entdecke und fördere internationale Bands und gebe ihnen die Möglichkeit eines Auftritts vor großem Publikum. 

Heavy Metal sei lebendig, sagt Kessler. «Selbst in den 90er Jahren, wo Heavy Metal totgesagt war, hat er überlebt, sich entwickelt und hat durch Anpassung sogar noch mal neue Stärken gefunden.» Die Szene sei mittlerweile stärker denn je. «An Heavy Metal kommt man nicht vorbei, dafür ist es auch viel zu laut.»

Alt und Jung

Das Publikum ist bunt gemischt, sagt Kessler. «Heavy metal ist an sich ein generationenübergreifendes Ding. Das sieht man in Wacken sehr gut.» Dort feierten Menschen über 50 Jahre genauso wie 15-Jährige oder Menschen mit fünfjährigen Kindern. «Es gibt immer wieder neue Bands und damit auch neue Fans und der Funke der Leidenschaft wird weitergetragen.» Es passiere im Metalbereich einfach unglaublich viel.

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