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Nordmetall besorgt über laufende Koalitionsverhandlungen

Nordmetall besorgt über laufende Koalitionsverhandlungen

Nordmetall besorgt über laufende Koalitionsverhandlungen

dpa
Hamburg
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Die norddeutsche Metall- und Elektroindustrie blickt mit Sorge auf die laufenden Koalitionsverhandlungen in Berlin. «Wir begrüßen das Festhalten an der Schuldenbremse und den Verzicht auf Steuererhöhungen als erste Ergebnisse, auf die sich SPD, Grüne und FDP offenbar verständigt haben», sagte der Präsident des Arbeitgeberverbandes Nordmetall, Folkmar Ukena, am Mittwochabend bei einem Branchentreffen in Hamburg. «Aber wir sind befremdet, dass mit einer Mindestlohnkommission und anderen Initiativen in die Tarifhoheit eingegriffen werden soll, dass die dringende Flexibilisierung der Arbeitszeit nur als Experiment geplant ist und dass die Erhöhung der Wettbewerbsfähigkeit im Land bisher nicht im Fokus der Ampel-Verhandlungen steht.»

Mit Blick auf die im kommenden Jahr anstehenden Tarifverhandlungen mit der IG Metall wies Ukena auf die schwierige Lage seiner Branche in der Corona-Pandemie hin. «Ja, der schwere Corona-Einbruch des vergangenen Jahres liegt hinter uns, es geht bergauf. Aber Nein, das Corona-Vorkrisenniveau von 2019 haben wir noch längst nicht erreicht», sagte er. «Auch 2022 werden wir weiter mit Pandemiefolgen zu kämpfen haben. Und deshalb ist auch im nächsten Jahr nicht die Zeit für üppige Lohnforderungen.»

Nordmetall ist der Zusammenschluss von 240 Unternehmen der Metall- und Elektroindustrie. Sie beschäftigen nach Verbandsangaben rund 130 000 Menschen in Bremen, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, Schleswig-Holstein und dem nordwestlichen Niedersachsen. Die Chefs vieler Unternehmen trafen sich am Mittwoch in Hamburg nach einjähriger Corona-Zwangspause zum traditionellen Martinsgansessen.

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