Pandemie

Schulen bereiten sich auf Corona nach den Ferien vor

Schulen bereiten sich auf Corona nach den Ferien vor

Schulen bereiten sich auf Corona nach den Ferien vor

dpa
Hamburg (dpa/lno) -
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Ties Rabe (SPD), A-Länderkoordinator und Hamburgs Senator für Schule und Berufsbildung, spricht. Foto: Christoph Soeder/dpa

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In Hamburg beginnen die Sommerferien. Doch wie wird es danach mit den Corona-Maßnahmen weitergehen? Die Infektionszahlen sind zuletzt gestiegen - und die Schulbehörde trifft Vorbereitungen.

Die Sieben-Tage-Inzidenz in Hamburg ist kurz vor den Sommerferien im Wochenvergleich gesunken. Die Gesundheitsbehörde gab die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen einer Woche am Dienstag mit 825,3 an. In der vergangenen Woche hatte der Wert noch 887,7 betragen, in der Woche davor 662,6. Schulsenator Ties Rabe (SPD) sieht die Schulen der Stadt trotz des vergleichsweise hohen Infektionsgeschehens für die Zeit nach den Ferien gut gerüstet. Am Mittwoch ist für Hamburgs Schüler letzter Schultag.

Alle bisherigen Corona-Maßnahmen seien «gut gelaufen», sagte Rabe. «Wir haben Sorge dafür getragen, dass diese Sicherheitsvorkehrungen als Maßnahmen jederzeit wieder eingeführt werden können.» Der Senator sprach von den «big six»: «Es geht einmal darum, dass wir die Impfangebote wieder aufnehmen können.» Auch das Maskentragen könnte wieder zur Pflicht gemacht werden, «allerdings nur, wenn die Bundesregierung den rechtlichen Rahmen schafft».

Auch Corona-Tests könne es wieder geben. «Wir haben genügend Tests auf Vorrat, die es jederzeit ermöglichen, wieder in die Reihentestung einzusteigen», sagte Rabe. Allerdings brauche es auch dafür eine Regelung des Bundes.

Zudem würden die Luftfiltergeräte für die Klassenzimmer derzeit gewartet. «Wir können und wollen die Lüftungsanlagen theoretisch nach den Sommerferien wieder einschalten, abhängig von der Infektionslage.» Zudem gebe es die Lüftungsregel, «die jederzeit wieder aktiviert werden kann». Außerdem kämen wieder kleinere Maßnahmen wie die Trennung der Altersgruppen oder Restriktionen im Musikunterricht in Betracht.

Schulschließungen halte er hingegen «für Wahnsinn», sagte Rabe. «Das ist ein deutscher Sonderweg, und ich werde mich dafür einsetzen, dass es nicht wieder dazu kommt.» Auf die Frage, ob man - sollte es anders kommen - für den digitalen Unterricht gut genug gerüstet sei, unterstrich die Behörde: Hamburgs Schulen seien inzwischen nicht nur technisch bestens ausgestattet, sondern hätten auch bei digitalen Fähigkeiten und Unterrichtseinheiten große Fortschritte gemacht.

In der Woche vom 20. Juni bis 26. Juni wurden vom Hamburger Institut für Hygiene und Umwelt (HU) in der Altersgruppe der Kinder und Jugendlichen von 5 bis 9 Jahren 626 Infektionen (Sieben-Tage-Inzidenz 714) und in der Altersgruppe von 10 bis 19 Jahren 1703 Infektionen (Sieben-Tage-Inzidenz 1046) gemeldet. Wie die Schulbehörde weiter mitteilte, sind damit für rund 0,9 Prozent der insgesamt rund 256.000 Schülerinnen und Schüler Corona-Infektionen bekannt.

Für denselben Zeitraum wurden den Angaben zufolge 969 Infektionen von Schulbeschäftigten gemeldet. Dies entspreche rund 2,7 Prozent aller Beschäftigten. An einzelnen Standorten sei es zu personellen Engpässen gekommen.

Laut Gesundheitsbehörde wurden in der vergangenen Woche in der gesamten Stadt 15 717 neue Infektionen gezählt. Die Zahlen liefern jedoch kein vollständiges Bild des Infektionsgeschehens. Da verpflichtende Tests weggefallen sind und nicht alle Infizierten einen PCR-Test machen lassen, ist von einer hohen Dunkelziffer auszugehen. Die Behörde hatte deshalb bereits zum Mai die tägliche Veröffentlichung der Zahlen eingestellt und gibt seither nur noch wöchentliche Überblicke.

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