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Sportmediziner warnt: Kein zu früher Wettkampf nach Corona

Sportmediziner warnt: Kein zu früher Wettkampf nach Corona

Sportmediziner warnt: Kein zu früher Wettkampf nach Corona

dpa
Hamburg (dpa/lno) -
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Der Hamburger Sportmediziner Michael Ehnert warnt Sportler davor, nach einer Corona-Zwangspause zu früh in Wettkämpfe zurückzukehren. Man müsse bei der Beurteilung «nach Art und Schwere der Symptome» differenzieren, sagte der 58 Jahre alte Leiter des Instituts für Sportmedizin am Asklepios Klinikum St. Georg dem «Hamburger Abendblatt» (Freitag) in einem Interview.

Es mache einen Unterschied, ob jemand eine Woche mit Fieber im Bett gelegen oder einen asymptomatischen Verlauf gehabt habe. «Zumindest sollte jeder seine Herzwerte und Lungenfunktion untersuchen lassen. Es bleibt ein unbestimmtes Risiko für weitere Komplikationen durch einen zu frühen Wiedereinstieg in den Sport, denn Training ist etwas anderes als Ausbelastung im Wettkampf», fügte der Experte hinzu.

Bei den Zweitliga-Fußballern des Hamburger SV hatte es in der vorigen Woche acht Corona-Fälle unter den Profis gegeben. Dieses Oktett stand am Freitag bereits wieder komplett im Training und könnte am Samstag (13.30 Uhr/Sky) im Gastspiel bei Fortuna Düsseldorf schon wieder auflaufen. Alle betroffenen Akteuren mussten sich allerdings vor ihrer Rückkehr zur Untersuchung in die Uni-Klinik Eppendorf begeben.

«Es gibt aus ärztlicher Sicht kein zwangsläufiges Veto gegen einen Pflichtspiel-Einsatz», meinte der Hamburger weiter. «Es muss aber abgewogen werden, wie wichtig das Spiel ist und ob eine Freigabe unverantwortlich sein könnte, also eine konkrete Gefahr besteht, auch in Bezug auf Langzeitfolgen.» Für diese Abwägung sei in erster Linie Augenmaß vonnöten, und kein ärztliches Machtwort», betonte Ehnert. Außerdem bestehe nach der intensiven Beratung durch den Arzt «auch eine Eigenverantwortung der Spieler, die erwachsene Menschen sind.»

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