Fussball

Nørgaard mit sofortiger Wirkung gefeuert

Nørgaard mit sofortiger Wirkung gefeuert

Nørgaard mit sofortiger Wirkung gefeuert

Hadersleben/Haderslev
Zuletzt aktualisiert um:
Foto: Claus Fisker/Ritzau Scanpix

Diesen Artikel vorlesen lassen.

Entlassungen haben bei SønderjyskE Seltenheitswert, doch diese vorzeitige Trennung war nicht mehr abzuwenden. Claus Nørgaard ist mit sofortiger Wirkung als Cheftrainer der Superliga-Mannschaft gefeuert worden.

Der 38-Jährige hatte am Sonntagabend unmittelbar nach der 0:3-Heimniederlage gegen Tabellenführer FC København der staunenden Presse mitgeteilt, dass er seinen im Sommer auslaufenden Vertrag nicht verlängern werde, obwohl er mit dem Klub vereinbart hatte, dass eine Entscheidung über seine Zukunft bei SønderjyskE erst nach einem Gespräch in dieser Woche bekanntgegeben werden sollte.

„Claus hatte es mit vorher gesagt. aber ich hätte gerne gesehen, dass wir es erst nach unserem Gespräch heute (Montag, Red.) veröffentlicht hätten“, so SønderjyskE-Sportchef Hans Jørgen Haysen, der den Alleingang Nørgaards nicht als Illoyalität bezeichnen will: „Claus ist in den zwei Jahren ein total loyaler Mitarbeiter gewesen. Das Gesamtbild ändert sich für mich nicht. Wir haben uns aber dazu entschieden, die Zusammenarbeit zu beenden, nachdem wir das gesamte Jahr bewertet haben. Wir haben ein wahnsinniges 2018 hinter uns. Da ist viel passiert, und das ist hart für alle Parteien gewesen. Claus hat sich vieles anhören müssen, nachdem er seinen Teil dazu beigetragen hat, uns nach der Silber-Saison 2016 zu stabilisieren. Sportlich haben wir nicht das herausgeholt, was wir uns erhofft hatten, nicht zuletzt in den vergangenen Wochen. Das spielt auch eine Rolle, und da wir ohnehin entscheiden mussten, ob es im Sommer in die eine oder andere Richtung gehen sollte, haben wir uns jetzt für diesen Schritt entschieden. Die Zeit ist reif, neues Blut reinzubringen.“

Der Sportchef will nicht kommentieren, ob er Nørgaard ein Angebot zur Vertragsverlängerung unterbreitet hätte. 

Die Suche nach einem Nachfolger, der am 7. Januar die Vorbereitung auf die zweite Saisonhälfte in Angriff nehmen wird, läuft bereits. Haysen hat nicht viel Zeit, beginnt aber nicht bei null. Ein Trainerwechsel, ob jetzt im Winter oder erst im Sommer, hatte sich seit einiger Zeit angebahnt. Christian Lønstrup gehörte neben Thomas Frank und Allan Kuhn zu den Topkandidaten vor fast exakt zwei Jahren, als Jakob Michelsen zu Hammarby wechselte und Claus Nørgaard nach mehreren Absagen den Job bekam. Eine Verpflichtung Lønstrups scheiterte wegen der fehlenden P-Lizenz, die er mittlerweile in Angriff genommen hat. Lønstrup ist wieder ein Kandidat, obwohl er bei Erstdivisionär FC Roskilde unter Vertrag steht. In dieser Branche können sich die Dinge aber schnell ändern. 

Bei SønderjyskE will man an der Vorliebe zu dänischen Trainern festhalten, und hier ist der Markt überschaubarer als noch vor wenigen Monaten. Zu haben wären beispielsweise der in Silkeborg entlassene Peter Sørensen, der bei AaB geschasste Morten Wieghorst und der bei Eintracht Braunschweig gefeuerte Henrik Pedersen, aber die scheinen eher kein Thema zu sein. Wahrscheinlicher wären da Namen wie Brian Priske (Assitenztrainer FC Midtjylland) oder Lars Friis (Entwicklungstrainer Brentford FC).

„Unser Ausgangspunkt ist der, dass wir einen Cheftrainer haben, wenn wir am 7. Januar die Vorbereitungen aufnehmen. Bei null beginnt man nie, und die Möglichkeit einer Trennung bestand ja mit einem Vertragsende im Sommer. Wir haben uns Gedanken gemacht, aber konkretes unternimmt man nicht, bevor das geplante Gespräch durchgeführt worden ist“, sagt Haysen.

Die Vorbereitung auf die zweite Saisonhälfte ist in diesem Winter nur äußerst kurz. Bereits ab dem 8. Februar rollt der Ball wieder. SønderjyskE muss in Vejle ran.

Mehr lesen