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Riddersholm hätte Titel nicht für möglich gehalten

Riddersholm hätte Titel nicht für möglich gehalten

Riddersholm hätte Titel nicht für möglich gehalten

Esbjerg
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Glen Riddersholm lässt nach dem Schlusspfiff den Gefühlen freien Lauf. Foto: Claus Fisker/Ritzau Scanpix

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Mit dem FC Midtjylland ist er dänischer Meister geworden, mit SønderjyskE hat er nun den dänischen Pokalsieg geholt. Mit Vergleichen tut sich Glen Riddersholm schwer.

„Der Pokalsieg ist nicht größer als die Meisterschaft mit Midtjylland. Dort haben wir auch unter schweren Bedingungen den Titel geholt, aber mit einem Klub, der noch viele Schritte machen muss und einen kleinen Etat hat, in meiner ersten ganzen Saison als Trainer einen Titel zu holen, das hätte ich niemals für möglich gehalten“, sagt Glen Riddersholm nach dem 2:0-Sieg im Pokalfinale gegen AaB.

Der SønderjyskE-Trainer hatte zu Saisonbeginn angekündigt, dass man in dieser Spielzeit den Pokalsieg anstreben würde, doch so recht hat er dann doch nicht dran geglaubt.

„Wir haben angesprochen, dass wir den Pokal gewinnen wollen, damit wir die nächsten Schritte machen und Mauern einreißen können. Bei SønderjyskE ist man gewohnt gewesen, nur die großen Spiele gegen den Abstieg gewinnen zu können, nicht die Spiele, wo man etwas erreichen kann, wenn man von den fantastischen Silbermedaillen 2016 absieht“, so Riddersholm: „Wir sind in der laufenden Saison mit den kleinen Finalspielen nicht gut umgegangen, aber es freut mich, wie wir diesmal damit umgegangen sind. Ich bin tief beeindruckt.“

Glen Riddersholm lässt sich nach dem Pokal-Triumph feiern. Foto: Claus Fisker/Ritzau Scanpix

Im Endspiel hatten seine Schützlinge die richtige Anspannung gefunden.

„Ich freue mich für SønderjyskE. Das ist ein historischer Erfolg. Die Fotos dieser Jungs wird an den Wänden im HIC-Center hängen, und das gönne ich ihnen“, sagt der SønderjyskE-Trainer: „Wir haben mutig und nach vorne gespielt. Und wir haben nicht nur verdient gewonnen, sondern vollauf verdient. Nur wegen der unberechtigten Roten Karte haben wir in einigen Situationen den Vorsprung über die Zeit verteidigen müssen.“

In der Stunde des Erfolges bedankte er sich indirekt bei den Verantwortlichen, die in schwierigen Zeiten an ihm festgehalten haben.

„Wir spielen für die vielen fantastischen Menschen, die es möglich machen, dass wir hier mit dem SE-Logo auf der Brust spielen. Viele davon haben eine lange Reise mitgemacht, und wir haben uns allen ein fantastisches Geschenk gemacht“, meint der 48-jährige Fußball-Lehrer: „SønderjyskE ist ein solider Klub mit vielen Menschen, die nicht voreilig den Finger zum Abzug führen, sondern ruhig und besonnen sind. Wir sind uns bewusst, dass wir Klub sind, der in der Superliga ums Überleben spielen muss, und das wird auch künftig so sein. Wir haben vor einem Jahr versucht, die nächsten Schritte zu machen, haben aber schnell herausgefunden, dass es nicht möglich ist, die Schritte so schnell zu machen, wie wir es uns erträumt hatten. Es ist völlig fair, dass man dann auf die Bremse steigt und realistisch arbeitet – das hat uns jetzt einen Pokaltitel gebracht.“

Glen Riddersholm durfte nach einigen Finalniederlagen in den vergangenen Jahren den Pokal mit nach Hause nehmen. Foto: Claus Fisker/Ritzau Scanpix

Der SønderjyskE-Trainer muss seine Spieler schnell wieder auf den Boden zurückholen, denn bereits am Sonnabend um 18 Uhr wartet der nächste Abstiegskrimi in der Superliga zu Hause gegen OB.

„Die Spieler dürfen ein wenig Champagner trinken und sich ein Bier oder auch zwei genehmigen. Ab Freitag bereiten wir uns auf den nächsten Krieg am Sonnabend vor. Die Spieler müssen es genießen, und dann ist es meine Aufgabe, dass sie am Sonnabend bereit für die nächste Aufgabe sind“, sagt Glen Riddersholm.

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