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SønderjyskE mit dem Glück einer Spitzenmannschaft

SønderjyskE mit dem Glück einer Spitzenmannschaft

SønderjyskE mit dem Glück einer Spitzenmannschaft

Odense
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OB-Torwart Oliver Christensen wehrt einen Kopfball von Philipp Schmiedl ab. Foto: Frank Cilius/Ritzau Scanpix

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Ein Eigentor in der Nachspielzeit hat die erste Niederlage seit dem zweiten Spieltag verhindert und SønderjyskE einen Punkt eingebracht.

Die SønderjyskE-Fußballer sind zuletzt wie eine Spitzenmannschaft aufgetreten, haben nun aber auch das Glück einer Spitzenmannschaft. Der dänische Pokalsieger hatte im Auswärtsspiel gegen OB eine schwache erste Halbzeit hingelegt und war sieben Minuten vor Schluss in Rückstand geraten, konnte aber durch ein Eigentor in der Nachspielzeit doch noch einen Punkt aus Odense mitnehmen. Auf den ersten Blick ein schmeichelhafter Punkt, aber mit der im bisherigen Saisonverlauf gezeigten Effektivität hätte auch mehr als ein 1:1-Unentschieden herausspringen können, denn SønderjyskE hatte über 90 Minuten die besseren Möglichkeiten.

Langsam scheint es zur Masche zu werden. Optisch unterlegen, mit einer überaus soliden Defensive lange im Spiel bleiben und dann am Ende zuschlagen, doch gegen OB wäre der Schuss fast nach hinten losgegangen. 

OB hatte über 90 Minuten die meisten Spielanteile und war in der 83. Minute durch einen Schuss von der Strafraumgrenze von Jens Jakob Thomsen in Führung gegangen, doch in der Nachspielzeit schenkten die Odenseer sich selbst einen ein. 

Der frisch gebackene Nationaltorwart Oliver Christensen konnte einen tückischen Aufsetzer von Emil Frederiksen nur abklatschen und wurde anschließend von Verteidiger Jeppe Tverskov bezwungen, der einen Querpass von Stefan Gartenmann verhindern wollte.

 

Marc Dal Hende trug in Abwesenheit von Johan Absalonsen, Pierre Kanstrup und Mads Albæk die Kapitänsbinde. Foto: Frank Cilius/Ritzau Scanpix

1:1 hieß es somit nach einem schwachen Fußballspiel, das zumindest nach der Halbzeitpause von der Qualität und der Intensität her ein wenig besser wurde.

Der Pausenpfiff war fast eine Erlösung nach schrecklichen 45 Minuten plus fünf Minuten Nachspielzeit. Das war Langeweile pur, und die Strafraumszenen hatten Seltenheitswert in einer Partie auf einem sehr niedrigen Niveau. OB versuchte das Spiel zu machen, konnte aber nicht und wurde kaum gefährlich. SønderjyskE stellte sich hinten rein und investierte wenig bis gar nichts ins Offensivspiel.

Dennoch waren es die Gäste, die die größte Chance der ersten Halbzeit. Anders K. Jacobsen tauchte in der Nachspielzeit nach einem Doppelpass mit Julius Eskesen alleine vor Oliver Christensen auf, doch Kasper Larsen blockte noch in letzter Sekunde ab und hätte mit seiner Rettungsaktion fast ein Eigentor verursacht.

Auf der anderen Seite hatte Philipp Schmiedl die beste OB-Möglichkeit vereitelt, als er sich in der 27. Minute in einen Zwölf-Meter-Schuss von Ayo Simon Okosun warf.

Jeppe Simonsen musste benommen vom Platz getragen werden, konnte aber in der zweiten Halbzeit wieder auf der Ersatzbank Platz nehmen. Foto: Frank Cilius/Ritzau Scanpix

Eine Schrecksekunde musste SønderjyskE in der ersten Halbzeit überstehen. Jeppe Simonsen war wieder einmal vom Pech verfolgt. Der 25-Jährige war nach einem Knöchelbruch im Mai wieder auf dem Weg zurück zu alter Stärke, musste aber nach einer halben Stunde mit Verdacht auf Gehirnerschütterung vom Platz getragen werden, nachdem er mit dem Kopf gegen den Oberschenkel von OB-Verteidiger Kasper Larsen geknallt war. 

Simonsen konnte aber zu Beginn der zweiten Halbzeit wieder auf die Ersatzbank Platz nehmen und konnte von dort aus sehen, wie seine Mannschaft besser ins Spiel kam und mit dem Ball besser umgingen.

Effektivität vor dem gegnerischen Tor ist in dieser Saison das Markenzeichen der Hellblauen gewesen, doch Alexander Bah wird sich ärgern, dass er nicht mehr aus einem perfekt vorgetragenen Konter in der 64. Minute über Rilwan Hassan, Stefan Gartenmann und Marc Dal Hende machte. Zuvor hatte Oliver Christensen einen Kopfball von Philipp Schmiedl glänzend abgewehrt.

OB hatte trotz optischer Überlegenheit nur wenige Chancen, wird sich aber dennoch ärgern, dass man in der Nachspielzeit doch noch den Sieg aus der Hand geben musste.

OB - SønderjyskE (0:0) 1:1

1:0 Jens Jakob Thomasen (83.), 1:1 Jeppe Tverskov (Eigentor/90.+2)
OB: Oliver Christensen – Ryan Johnson Laursen, Jeppe Tverskov, Kasper Larsen, Jørgen Skjelvik – Ayo Simon Okosun, Janus Drachmann (64.: Troels Kløve), Jens Jakob Thomasen – Emmanuel Sabbi (78.: Sveinn Aron Gudjohnsen), Issam Jebali (78.: Aron Elis Thrandarson), Max Frøkjær.
SønderjyskE: Lawrence Thomas – Patrick Banggaard (86.: Pierre Kanstrup), Stefan Gartenmann, Philipp Schmiedl – Alexander Bah, Victor Mpindi, Julius Eskesen, Marc Dal Hende – Jeppe Simonsen (32.: Rasmus Vinderslev), Anders K. Jacobsen (66.: Peter Buch Christiansen), Rilwan Hassan (66.: Emil Frederiksen).
Gelbe Karten: Jakob Michelsen, Jørgen Skjelvik, Henrik Hansen, Sveinn Aron Gudjohnsen – Alexander Bah, Victor Mpindi.
Schiedsrichter: Jakob Kehlet.
Zuschauer: 300.