FUSSBALL

Dänemarks Betonblock sorgt für Selbstbewusstsein

Dänemarks Betonblock sorgt für Selbstbewusstsein

Dänemarks Betonblock sorgt für Selbstbewusstsein

Ritzau/hdj
Kopenhagen/Apenrade
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Andreas Christensen ist einer der Schlüssel zu Dänemarks Defensiv-Erfolgen. Foto: Kim Price/Ritzau Scanpix

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Die tadellose Abwehr der dänischen Fußball-Nationalmannschaft hat in der WM-Qualifikation noch kein Gegentor zugelassen. Und das wirkt sich auch positiv auf die Stürmer aus.

22:0.

So lautet das beeindruckende Torverhältnis der dänischen Fußball-Nationalmannschaft in der WM-Qualifikation nach sechs von zehn Spielen.

Kasper Hjulmands Philosophie vom offensiven und sehenswerten Fußball spiegelt sich in den erzielten Toren wider. Erstaunlich ist hingegen, dass Dänemark nach wie vor kein Gegentor kassiert hat. Die Stürmer der Kontrahenten waren nicht einmal nah dran.

„Kasper Schmeichel hat bisher wohl erst drei richtige Paraden in der Qualifikation gehabt“, sagt Trainer Kasper Hjulmand.

Er meint, die makellose Bilanz habe mehrere Ursachen. Doch entscheidend sei, dass es klare Grundsätze und Systeme gibt, wie Dänemark die letzten 20 Meter vor dem Tor verteidigt.

„Das war ein sehr wichtiges Thema für uns. Denn so kann man selbst die besten Gegner davon abhalten, Tore zu erzielen. Im März hatten wir ein Qualifikationsspiel gegen Israel, bei dem wir uns schwergetan haben, aber gut in der Abwehr standen, und Schmeichel musste in der Phase nicht einmal eingreifen“, erinnert sich Hjulmand.

Abwehr fängt im Sturm an

Die erste Druckwelle muss von den Offensivspielern kommen. Sollte Dänemark zurückgedrängt werden, ist es auch deren Rolle, die Gegner so zu stressen, dass der Ball irgendwie zurückgewonnen wird.

Dabei spielen auch die Anweisungen von Kasper Schmeichel und Simon Kjær eine Rolle. Der Kapitän fühlt sich mit dem System des Nationalteams vertraut. Es geht dabei unter anderem darum, wie man Flanken verteidigt und in welchen Räumen der Gegner möglichst nicht in Ballbesitz kommen darf.

„Wir haben eine fantastische Eigenschaft, zusammenzuarbeiten. Wir fühlen uns wohl, wenn wir tief stehen und etwas leiden, denn wir wissen, dass ein Tor oder eine Chance für uns nahe ist“, sagt Simon Kjær. „Hier ist sich niemand zu schade dafür, die Arbeitshandschuhe anzuziehen. Wenn man die Einstellung hat und die richtige Qualität mitbringt, kann man viel erreichen. Dafür ist die Qualifikation ein gutes Beispiel.“

Die guten Abwehrleistungen verbreiten auch Selbstsicherheit in anderen Mannschaftsteilen.

„Es gibt uns das Gefühl, dass wir das Spiel gewinnen werden, wenn wir ein Tor erzielen“, sagt Abwehrspieler Andreas Christensen.

„Selbst wenn wir uns mit dem Toreschießen etwas schwertun, wissen wir, dass hinten dicht ist. Das verleiht uns den Glauben, dass wir ein Tor erzielen und gewinnen, wenn wir weitermachen“, ergänzt Stürmer Yussuf Poulsen.

Die Frage ist, ob Dänemark auch in den verbleibenden vier Spielen die weiße Weste behält und ohne Gegentor die Qualifikation abschließt.

„Das möchten wir natürlich gerne, aber die Färöer hatten beispielsweise einen Lattentreffer gegen uns. Es sind Kleinigkeiten, die über so etwas entscheiden“, sagt Simon Kjær.

„Es wäre toll, aber zunächst einmal geht es nur darum, die Spiele zu gewinnen“, stimmt Kasper Hjulmand ein.

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