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Nigerianer ist bei Sønderjyske in einer anderen Welt gelandet

Nigerianer ist bei Sønderjyske in einer anderen Welt gelandet

Nigerianer bei Sønderjyske in einer anderen Welt

Hadersleben/Haderslev
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Ebube Duru an einem sonnigen Vormittag auf dem Trainingsgelände in Hadersleben. Foto: DN

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Nach langer Anlaufzeit ist Ebube Duru auch sportlich bei Sønderjyske angekommen. Die Unterschiede zu seiner nigerianischen Heimat können allerdings auch kaum größer sein. Der 25-Jährige spricht darüber, welche Umstellung ihm am schwersten fiel.

Gerade mal zwei Sønderjyske-Anhänger schauen an diesem Freitagvormittag von den Rängen des Haderslebener Leichtathletikstadions zu, wie sich die Sønderjyske-Fußballer auf das Superliga-Heimspiel am Sonntag ab 14 Uhr gegen den FC Nordsjælland vorbereiten.

Viele Fans in der Heimat

Ebube Duru kann nur darüber schmunzeln, dass die Trainingseinheit öffentlich ist und kaum einer sich dafür interessiert. In seiner nigerianischen Heimat werden die Fußball-Stars abgeschirmt. Nur an Spieltagen werden Fans zugelassen, und hier strömen oft zwischen 20.000 und 30.000 in die Stadien.

„Der Unterschied zu meiner Heimat ist recht groß. Dort haben wir sehr viele Fans“, sagt der 25-jährige Nigerianer zum „Nordschleswiger“ und räumt ein, dass auch er als vierfacher Nationalspieler einen hohen Status genießt und viele Fans hat.

Ebube Duru bei seinem zweiten Superliga-Einsatz gegen AaB. Foto: Henning Bagger/Ritzau Scanpix

Der Linksverteidiger kommt aus der Großstadt Benin City, die mit einer Einwohnerzahl von knapp zwei Millionen ein krasser Gegensatz zum beschaulichen Hadersleben darstellt.

„Für einen Fußballer ist dies ein besserer Ort. Hier kann man sich viel besser aufs Fußballspielen fokussieren. Das ist ein Vorteil. Hier gehe ich nur selten weg, vielleicht in den Pausen. Das ist eine gute Stadt für Fußball“, sagt Ebube Duru.

Der 25-Jährige hat über Umwege von Benin City nach Hadersleben gefunden. Der Traum vom Fußballer-Leben sollte erst in Slowenien verwirklicht werden, doch der Traum hielt nicht, was er versprach.

Probetraining dauerte Monate

„Ich bin von Nigeria nach Slowenien gegangen, aber der Trainer, der mir einen Vertrag gab, verließ den Klub. Der neue Trainer wollte einen anderen Spieler. Aufgrund der vertraglichen Situation hatte ich fast ein Jahr lang nicht gespielt, als ich hier in Hadersleben ein Probetraining bekam“, so der Linksverteidiger, der gegen Ende der vergangenen Saison für einige Wochen ein Probetraining absolvierte und ohne Vertrag wieder abreiste.

Der Nigerianer bekam eine neue Einladung und wurde Anfang September, am Tag nach Schließung des Sommertransfer-Fensters, mit einem Vertrag bis zum Sommer 2027 ausgestattet.

Ebube Duru hat vier Länderspiele für Nigeria absolviert. Foto: Henning Bagger/Ritzau Scanpix

Nach langem Anlauf kam Ebube Duru gegen Vejle zu seinem ersten Superliga-Auftritt. Der Einsatz war vielversprechend.

„Die größte Herausforderung hier ist die Spielweise. Die ist ganz anders als in meiner Heimat und schwer zu verstehen, aber mittlerweile habe ich sie verstanden, und sie ist ein Teil von mir“, sagt der Nigerianer.

Schon auf Schnee trainiert

Die Temperaturen sind an diesem Freitag angenehm. Der bevorstehende Herbst und der darauffolgende Winter bereiten ihm keine Sorgen.

„Ich bin es schon gewohnt. Ich habe in Slowenien auf Schnee trainiert. Ich kenne das Gefühl. Wir Afrikaner können uns an alles anpassen. Das liegt in unserer Natur. Das wird kein Problem für mich“, lacht Ebube Duru.

Sein voller Fokus liegt darauf, dass die Sønderjyske-Kicker nach der 0:3-Schlappe gegen AaB wieder in die Spur finden, wenn der FC Nordsjælland am Sonntag nach Hadersleben kommt.  

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