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SønderjyskE zeigt Charakterstärke nach Horror-Verletzung

SønderjyskE zeigt Charakterstärke nach Horror-Verletzung

SønderjyskE zeigt Charakterstärke nach Horror-Verletzung

Apenrade/Aabenraa
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Peter Nielsen war auch noch lange nach Spielende betroffen. Foto: Karin Riggelsen

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Ein offener Schienbeinbruch bei Filippa Nyman schockte Spielerinnen und Publikum. Das Spiel und das Ergebnis rückten in den Hintergrund. Ein betroffener und bewegter SønderjyskE-Trainer zollte seiner Mannschaft großen Respekt.

Das war ein grauenvoller Anblick, als Filippa Nyman in der 14. Minute des Liga-Heimspiels gegen København Håndbold schreiend zu Boden ging und für mehr als eine halbe Stunde liegen blieb. 

Die 21-jährige SønderjyskE-Handballerin zog sich einen offenen Schienbeinbruch zu, als sie nach einem zufälligen Zusammenprall das Körpergewicht einer Gegenspielerin auf den Unterschenkel bekam.

Respekt vor dieser Gruppe wächst

Spielerinnen und Publikum waren geschockt, konnten nicht hinsehen. Die SønderjyskE-Mannschaft rappelte sich aber auf und zeigte nach der Horror-Verletzung eine starke Reaktion, obwohl es in einem bis zum Schluss engen Spiel nicht zu einem Punktgewinn reichte.

København Håndbold holte einen 28:25-Sieg, nachdem es in der 56. Minute noch 25:25 gestanden hatte.

„Ich bin wahnsinnig stolz auf diese Mannschaft. Mein Respekt vor dieser Gruppe von Spielerinnen ist nur noch größer geworden“, sagte Peter Nielsen nach Spielende zum „Nordschleswiger“.

Karriere gefährdet

Der Trainer und Sportchef war tief betroffen und bewegt. 

„Es tut mir für sie so leid. Das ist eine Spielerin, die so viel Potenzial hat, und im Laufe von kurzer Zeit so viel gezeigt hat. Und dann zieht sie sich so eine wahnsinnige Verletzung zu. Das tut so verdammt weh. Das kann ihre Karriere gefährden“, so Peter Nielsen, der kurz vor Wiederanpfiff nach der langen Unterbrechung mit seinen Spielerinnen kurz in die Umkleidekabine ging.

„Ich denke, dass es wichtig war, dass wir kurz die Bühne verlassen haben. Wir haben uns gegenseitig in die Augen geschaut und gefragt, ob wir bereit sind. Es wäre ganz okay gewesen, wenn man dazu nicht in der Lage gewesen wäre. Die Spielerinnen haben aber jede Menge Charakter gezeigt und alles gegeben“, meint der Trainer.

Kraft reichte nicht mehr aus

Die SønderjyskE-Mannschaft lag zum Zeitpunkt der Verletzung mit 4:7 zurück, kämpfte sich aber nach der Unterbrechung heran und konnte mehrmals ausgleichen. Nach dem 25:25 in der 56. Minute entschied København Håndbold aber mit zwei schnellen Toren die Partie gegen eine dezimierte SønderjyskE-Mannschaft, die keine Kraft mehr hatte.

Die Horror-Verletzung wird eine lange Zwangspause für Filippa Nyman mit sich führen, sorgt aber auch dafür, dass SønderjyskE keine einsatzbereite Kreisläuferin mehr im Kader hat. 

Josefine Dragenberg ist nach einem Kreuzbandriss in der Vorsaison noch nicht fit, und auch Ida Marie Dahl fiel kurzfristig aus. So musste Olivia Simonsen an den Kreis rücken. Sie gab aber eine glänzende Figur ab und traf achtmal.

Louise Ellebæk (7), Sarah Paulsen (5/2), Filippa Nyman (2), Melissa Petrén (2) und Nicoline Olsen (1) warfen die übrigen Tore.

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