EM in London

Junge Nationalmannschaft sammelte wichtige Erfahrungen für WM

Junge Nationalmannschaft sammelte wichtige Erfahrungen für WM

Junge Nationalmannschaft sammelte wichtige Erfahrungen

Ritzau/wt
London
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Karen Holmgaard jubelte, nachdem sie den Siegestreffer von Pernille Harder im Spiel gegen Finnland vorbereitet hatte. Sie zählt zu den jungen Spielerinnen, die wichtige Erfahrungen sammeln konnten. Foto: Justin Tallis/AFP/Ritzau Scanpix

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Es bedarf einer besonderen Mentalität, an einer Schlussrunde teilzunehmen. Das nehmen die vielen jungen Kickerinnen der dänischen Mannschaft von der EM in England mit.

Zunächst überwiegte die Enttäuschung bei den dänischen Fußballerinnen, als sie nach der Vorrunde aus den Europameisterschaften aussteigen mussten. Nachdem sie jedoch die Sache überschlafen konnten, lautet das Fazit: Die Leistung war gar nicht so schlecht.

Zwar wurde die dänische Mannschaft im ersten Spiel gegen Deutschland vorgeführt, doch gegen Finnland und Spanien konnten sich die Spielerinnen deutlich steigern, und sind stolz auf ihre Leistung.

Mannschaft steigerte sich

Vor allem das Spiel gegen Spanien zeigte, dass sie gegen die Besten über weite Strecken gleichauf spielen können. Und das sei eine wichtige Erfahrung, meint die Kapitänin Pernille Harder vor allem mit Blick auf die Weltmeisterschaften im kommenden Jahr.

„Es war sehr, sehr wichtig, gegen Nationen wie Deutschland und Spanien zu spielen. Ich hoffe, wir spielen im Laufe des kommenden Jahres noch mehr solche Spiele, damit wir erfahren, wie es ist, in diesem Tempo zu spielen“, sagte Harder, die absolute Größe der Nationalmannschaft.

Harder wünscht sich mehr Starke Gegnerinnen

Im Gegensatz zu den vielen jungen Spielerinnen kann sie auf reichlich Länderspielerfahrung zurückblicken: 137-mal hat sie für die A-Mannschaft gespielt. Dabei hat sie 69 Tore erzielt; mehr als irgendeine andere dänische Spielerin oder irgendein dänischer Spieler.

„Wenn wir gegen nicht ganz so gute Mannschaften spielen, wie wir es während der Qualifikation taten, gibt es viele Dinge, die wir nicht trainieren. Das gilt für die defensive Aufstellung wie für das hohe Balltempo. Doch bereits während der EM konnten wir sehen, wie wir von Spiel zu Spiel dazugelernt haben“, so Harder.

Pernille Harder im Duell mit Spaniens Irene Paredes Foto: Justin Tallis/AFP/Ritzau Scanpix

Selbst kann sie durchaus mit den besten Spielerinnen mithalten, doch das gilt nicht für alle ihrer Mannschaftskolleginnen. Sie sieht jedoch vielversprechende Anzeichen in der Entwicklung während der EM.  

„Spielerin für Spielerin gesehen sind wir immer noch weit von den besten Nationen entfernt. Aber als Team haben wir einen Weg gefunden, wie wir gegen sie spielen können“, meint die erfahrende Angreiferin.

Abschalten lernen

Eine der jüngeren, die 23-jährige Karen Holmgaard, bestätigt, dass sie bei der Schlussrunde wichtige Erfahrungen sammeln konnte. Sie hat Harders Siegestreffer gegen Finnland vorbereitet, jedoch selbst etliche Chancen verschenkt.

„Außerhalb des Spielfeldes hatte ich einige wichtige Fokuspunkte zu dem, was ich aus dieser Schlussrunde lernen wollte. Es geht darum, zwischen den Trainings und den Spielen anzuschalten. Es ist eine intensive Periode, und man muss lernen, damit umzugehen. Das war äußerst wertvoll“, meint sie.

Besser auf WM vorbereitet

Laut Harders Einschätzung ist die dänische Mannschaft nach der EM für die WM in Australien und Neuseeland im kommenden Jahr besser aufgestellt.

„Es geht vor allem um das Mentale. Viele Augen blicken auf uns. Man spielt für sein Land, möchte sein Bestes geben und die dänische Bevölkerung stolz machen. Dann kann man zu großen Druck auf sich ausüben, und damit muss man lernen umzugehen“, erläutert die Angreiferin.

Die Mannschaft habe dies während der EM gelernt.

Die Däninnen spielen im September die letzten beiden Qualifikationsspiele für die WM. Nach bislang lauter gewonnenen Spielen ist die Teilnahme an der Schlussrunde jedoch bereits fix.

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Siegfried Matlok
Siegfried Matlok Senior-Korrespondent
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