Grund- und Gemeinschaftsschule

Die Alexander-Behm-Schule in Tarp bereitet sich auf Schüler aus der Ukraine vor

Die Alexander-Behm-Schule in Tarp bereitet sich auf Schüler aus der Ukraine vor

Die Alexander-Behm-Schule in Tarp bereitet sich auf Schüler aus der Ukraine vor

SHZ
Tarp
Zuletzt aktualisiert um:
Finja Westphal (hinten von links), Leif Süberkrüb, Julia Ortmann und Henning Elbrecht unterstützen Schüler besonders, die ohne Deutschkenntnisse nach Tarp kommen. Foto: Peter Mai Foto: 90037

Diesen Artikel vorlesen lassen.

Der Krieg und der Angriff Russlands auf die Ukraine wird auf verschiedenen Ebenen an der Tarper Schule thematisiert. Außerdem stellen sich DaZ-Lehrkräfte darauf ein, bald Kinder aus der Ukraine zu unterrichten.

Was ganz viele Menschen in der Welt momentan beschäftigt, geht auch an den Schülern und Lehrern der Tarper Alexander-Behm-Schule (ABS) nicht ohne Emotionen und Überlegungen vorbei. „Wir rechnen damit, dass in absehbarer Zeit Ukrainer auch in unseren Einzugsbereich kommen werden“, sagt der Schulleiter Henning Elbrecht.

Das bedeutet für die ABS, dass dann die ukrainischen Kinder sofort als Schüler integriert werden müssen. Deshalb ist die Entwicklung der politischen Situation in der Ukraine seit Tagen ein Thema im Unterricht. Im Fachunterricht, in Gesprächen mit dem Lehrpersonal, in der Diskussion über Zeitungsberichte und Fernsehbeiträge werden die unterschiedlichen Auswirkungen auf die menschlichen Beziehungen, auf die wirtschaftlichen Folgen und auf die zukünftige politische Lage besprochen.

38 Schüler aus 15 Ländern

Momentan stammen 38 Schüler der ABS aus mindestens 15 verschiedenen Ländern. Sie werden in einer DaZ-Klasse (Deutsch als Zweitsprache) unterrichtet. Hier lernt neben einem Iraker eine Schülerin aus Ghana. Ein Schüler aus den USA sitzt neben einem russischen und einem ukrainischen Schüler.

Die meisten der internationalen Schüler können am Anfang kein Wort Deutsch. Deshalb sind an den Wänden Bilder mit deutschen Begriffen aufgehängt, so dass die deutsche Sprache überall sichtbar ist.

Schon seit Jahren ist Tarp Anlaufpunkt für viele Geflüchtete aus aller Welt. „Tarp hat eine tolle Struktur unter anderem mit dem Projekt 'Willkommen in Tarp'“, lobt der Schulleiter. Hier werde sich um die Flüchtlinge gekümmert; das habe er bereits wahrgenommen, obwohl er erst seit Januar im Amt ist.

Ziel der DaZ-Klasse: Wechsel in Regelklasse nach drei Jahren

Seit acht Jahren gibt es an der ABS das DaZ-Zentrum. In den letzten Jahren Jahren sind nach der Schulpflicht zahlreiche Schüler mit guten Abschlüssen ins Leben entlassen worden.

Die DaZ-Lehrkräfte Julia Ortmann und Leif Süberkrüb haben eine Zusatzausbildung für diese besonderen Schüler. Der überwiegende Anteil des Unterrichtes findet in der Klasse statt. Nach Möglichkeit wird aber auch am Unterricht in einer Regelklasse wie beispielsweise Sport teilgenommen. Das Ziel ist es, dass die Schüler nach spätestens drei Jahren in die Regelklasse wechseln können.


Aber nun ist der Krieg in der Ukraine das Thema und die möglichen Auswirkungen für die ABS. „Unser Ziel ist es, die bestmögliche Unterstützung im DaZ-Zentrum zu bieten“, sagt Leif Süberkrüb. „Es soll eine schnelle Integration in einer Regelklasse folgen, die zum Alter passt“, fährt Julia Ortmann fort.

Die Schule wird sich an weiteren Hilfsaktionen für die Ukraine beteiligen. Schwierig wird es, wenn eigene Projekte organisiert werden sollen. „Da müssen wir erst einmal sehen, was wir organisatorisch leisten und umsetzen können“, sagt Henning Elbrecht. Es werde darauf hinaus laufen, dass bestehende Hilfsprojekte unterstützt werden. „Da kann die Hilfe zielgerichteter koordiniert werden als bei Einzelaktionen“, meint Elbrecht.

Mehr lesen

Leitartikel

Gwyn Nissen
Gwyn Nissen Chefredakteur
„Was ist denn hier los? Dänemark gibt das Grenzland auf“