Das Saisonende des Alpen-Sylt Nachtexpress kommt früher als geplant. Ursprünglich sollten die Züge des privaten Bahnkonzerns Railroad Development Corporation (RDC) bis zum Anfang Oktober fahren - jetzt ist schon am 29. Juli Schluss, wie das Unternehmen am Mittwoch mitteilte. Alle vorherigen Fahrten - inklusive der Fahrt am 23. Juli - finden demnach planmäßig statt.

Die Gründe für das frühe Ende sind laut RDC unter anderem die „unabwendbaren Lieferkettenstörungen der Bahnindustrie“ und dass dadurch zur Hochsaison zusätzliche Reisezugwagen nicht rechtzeitig ausgeliefert werden konnten. Auch der massiv gestiegene Strompreis sei demnach ausschlaggebend dafür, dass der Nachtexpress selbst bei guter Buchungslage wirtschaftlich nicht mehr verantwortbar sei, heißt es. In Deutschland werde demnach, „anders als in vielen anderen Ländern in Europas, Nachtzugverkehr nicht gefördert“.

Die Erstattung der bereits gezahlten Tickets erfolge demnach in den nächsten Tagen.

Wann und ob die Züge wieder rollen, sei derzeit unklar, sagte ein Sprecher auf Nachfrage von shz.de. „Wir glauben weiter an die Zukunft der Nachtzüge und des Alpen-Sylt Nachtexpress und setzen darauf, dass wir Sie in anderen Zeiten mit anderen Rahmenbedingungen wieder sicher, klimafreundlich und zuverlässig durch die Nacht an Ihr Ziel bringen dürfen“, heißt es dazu in einer Pressemitteilung.

Schon der Start in die Sommersaison hatte das Unternehmen im Mai um zwei Wochen verschoben. Grund dafür seien zu niedrige Buchungsnachfragen für diese beiden Mai-Wochenenden, teilte Meike Quentin, Sprecherin des privaten Bahnkonzerns Railroad Development Corporation (RDC) damals mit.

Die Züge des Alpen-Sylt Nachtexpress fahren von der Nordseeinsel bis nach Österreich oder in die Schweiz. Unterwegs hält der Zug in Richtung Salzburg unter anderem in Nürnberg und am Chiemsee – der Zug in Richtung Basel-Bad stoppt in Frankfurt am Main und Freiburg (im Breisgau).