Flensburg

Angemeldete Demonstranten und „Spaziergänger“: So wurde gegen die Corona-Maßnahmen protestiert

So wurde gegen die Corona-Maßnahmen protestiert

So wurde gegen die Corona-Maßnahmen protestiert

SHZ
Flensburg
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Die angemeldete Demonstration zog unter anderem durch die Rathausstraße. Foto: Benjamin Nolte/shz.de

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Nach Polizeiangaben nahmen 450 Menschen bei der angemeldeten Demonstration gegen die Corona-Maßnahmen teil. Bei dem nicht angemeldeten Spaziergang wurden rund 400 Teilnehmer gezählt.

Statt der erwarteten 800 Teilnehmer waren es letztlich nur 450 – dennoch zeigten sich die Organisatorin der Demonstration gegen die Corona-Maßnahmen und auch die Stadt Flensburg zufrieden mit der Veranstaltung. Störungen gab es vor allem durch Gegendemonstranten.

Pünktlich um 15 Uhr startete der Demonstrationszug von der Hafenspitze aus entlang einer festgelegten Route durch die Innenstadt. Begleitet wurde der Aufzug von einem Großaufgebot an Einsatzkräften der Polizei.


Zeitgleich zu dieser angemeldeten Kundgebung versammelten sich mehrere Gruppen rund um den ZOB. Die „Spaziergänger“ der vergangenen Wochen wollten sich größtenteils nicht der angemeldeten Kundgebung anschließen. Ihre Gruppe umfasste rund 400 Personen. Ein Katz- und Mausspiel mit der Polizei begann. Wenige Minuten nachdem sich der offizielle Demonstrationszug in Bewegung gesetzt hatte, setzten sich auch die kleineren Gruppen in Bewegung.

Schiffbrücke voll gesperrt

Während die angemeldete Demonstration störungsfrei durch die Innenstadt zog, sorgte der Aufzug der „Spaziergänger“ für erhebliche Verkehrsbehinderungen. Die Schiffbrücke wurde in Höhe Willy-Brandt-Platz voll gesperrt. Dort hatte die Polizei den Aufzug gestoppt.

Über den Lautsprecherwagen der Polizei erklärte das Ordnungsamt die Gruppe zu einer Versammlung und forderte zur Benennung einer Versammlungsleitung auf. Die Frist dafür ließen die „Spaziergänger“ wie gewohnt verstreichen. Daher wurde deren Protestzug ebenfalls per Lautsprecherdurchsage zu einer stationären Versammlung erklärt, die bis 16 Uhr auf dem Willy-Brandt-Platz bleiben durfte.


Doch viele der Teilnehmer entfernten sich schon früher. Zu groß war offenbar die Furcht davor, dass die Polizei die Teilnehmer wieder nur in kleinen Gruppen von dem Platz lassen würde. Bei diesem Vorgehen hatten einzelne Teilnehmer am vergangenen Samstag auf dem Parkplatz Schiffbrücke bis zu zwei Stunden ausharren müssen, bevor sie die Veranstaltung verlassen durften.

Einige „Spaziergänger“ schlossen sich nach Angaben der Stadt daraufhin kurzentschlossen der angemeldeten Demonstration in der Stadt an. Andere wiederum verließen den Willy-Brandt-Platz, wodurch sich an mehreren Punkten zwischen Schiffbrücke und ZOB kleinere Ansammlungen bildeten, die teilweise von der Polizei beobachtet und festgesetzt wurden.

Zuvor kam es bereits, wie am vergangenen Samstag, zu Blockaden der Fahrbahn durch eine Gegendemonstration der Antifa. Diese musste die Polizei von der Straße drängen.


„Um ein Zusammentreffen verschiedener Lager zu verhindern, haben wir bei der angemeldeten Demonstration die Laufroute für den Rückweg leicht abgeändert“, erklärte Stadtdezernent Stephan Kleinschmidt. Auch bei dieser angemeldeten Demonstration kam es zu Störungen in Form einer Sitzblockade durch Gegendemonstranten.

Die Gruppe wurde über den Holm und die Rathausstraße zurück zur Hafenspitze gelotst, wo die Organisatorin die Veranstaltung per Megaphon gegen 16.45 Uhr für beendet erklärte.

Zuvor feierte die Gruppe noch ausgelassen bei Musik und Tanz.


Auch hier war wieder eine Gruppe der Antifa zugegen, die aber von den zahlreich anwesenden Polizeibeamten auf Abstand gehalten wurden.

Nach Angaben von Stadtsprecher Clemens Teschendorf sei die angemeldete Demonstration reibungslos verlaufen. „Da gab es keine Beanstandungen“, so Teschendorf. „In dieser Form war das eine reibungslose Veranstaltung“, ergänzte er.

Polizei mit 200 Beamten im Einsatz

Die Zahl der Teilnehmer wird vom Ordnungsamt auf rund 350 geschätzt, die Polizei geht von rund 450 Personen aus.

Die Sperrung der Schiffbrücke konnte erst gegen 17.30 Uhr aufgehoben werden. Zuvor hatte das Technische Betriebszentrum den Verkehr bereits an der Kreuzung Süderhofenden/Heinrichstraße von der B199 abgeleitet.

Es bildete sich ein erheblicher Rückstau. Die Polizei war nach eigenen Angaben mit rund 200 Einsatzkräften vor Ort. Sie sprach von einzelnen Rangeleien, aber keinen größeren Auseinandersetzungen.

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