Auch in Deutschland?

Antikörper sinken nach Booster-Impfung: Vierte Impfung in Israel

Antikörper sinken nach Booster-Impfung: Vierte Impfung in Israel

Vierte Impfung in Israel

SHZ
Tel Aviv
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In Israel wird die vierte Corona-Impfung geplant. (Symbolbild) Foto: imago images/ZUMA Wire/Nir Alon/shz.de

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Während in Deutschland noch nicht mal alle Impfwilligen die Booster-Impfung erhalten haben, sind Teile der Bevölkerung in Israel schon zur vierten Impfung aufgerufen. Wird diese auch in Deutschland notwendig sein?

Israel gilt als Vorzeigeland, was das Corona-Impftempo angeht: Als erstes Land weltweit hatte Israel im Juli mit den Booster-Impfungen begonnen. Nun wird dort die vierte Impfung vorbereitet.

Antikörper sinken nach dritter Impfung

Die Zahl der Antikörper sinkt nach einer Booster-Impfung gegen das Coronavirus nach Angaben eines israelischen Experten ähnlich wie nach der zweiten Dosis. "Es ist ein natürlicher Prozess, dass die Antikörper allmählich wieder weniger werden nach einer Impfung", sagte Professor Ejal Leschem, Experte für Infektionskrankheiten, der Deutschen Presse-Agentur. Erst innerhalb einiger Wochen werde man aber wissen, was das konkret für den Impfschutz bedeute. Denn dieser hängt nicht nur von Antikörpern ab, sondern etwa auch von sogenannten T-Zellen. T-Zellen sind weiße Blutkörperchen und Bestandteil des Immunsystems. Sie erkennen körperfremde Strukturen wie das Deutsche Zentrum für Infektionsforschung erklärt.

Mit Ausbreitung der ansteckenderen Omikron-Variante auch in Israel werde man sehen, "ob es auch viele Fälle von Geimpften gibt, die erkranken", sagte Leschem, der an der Universität Tel Aviv unterrichtet.

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Vierte Impfung für ältere Menschen und Gesundheitspersonal

Angesichts der Ausbreitung der Omikron-Variante des Coronavirus sollen in Israel über 60-Jährige eine vierte Impfdosis erhalten. Das israelische Pandemie-Infozentrum teilte auf Instagram mit, dass "Israel das erste Land sein wird, dass die vierte Impfung verabreicht."

Neben der älteren Bevölkerung befahl das Expertengremium der israelischen Regierung am Dienstagabend außerdem, Mitarbeiter des Gesundheitssystems zum vierten Mal zu impfen. Die Entscheidung für eine vierte Impfdosis hält Leschem angesichts der "erheblichen Gefahr" durch Omikron für angemessen. Bei rund 200 Israelis ist bereits eine Infektion mit der Omikron-Variante nachgewiesen worden. Dazu kommen mehrere hundert Verdachtsfälle. "Es ist auch nicht ungewöhnlich, vier Impfdosen binnen eines Jahres zu verabreichen", sagte der Experte. Dies sei beispielsweise die Zahl der Dosen, die Kinder in Israel in ihrem ersten Lebensjahr gegen den Erreger von Polio (Kinderlähmung) erhielten.

Regierungschef Naftali Bennett rief alle Bürger, die diese Kriterien erfüllen, dazu auf, sich impfen zu lassen. Er wies nach Angaben seines Büros die Krankenkassen an, sich auf eine weitere breite Impfkampagne einzustellen. Dies werde dabei helfen, "die Omikron-Welle zu überwinden, die die ganze Welt überschwemmt", sagte Bennett.

Auch in Israel sind strengere Maßnahmen zur Pandemiebekämpfung mit Hinblick auf die Omikron-Variante beschlossen worden. Dabei hat Israel die vierte Corona-Welle bereits hinter sich. Zuletzt sind die Infektionszahlen jedoch wieder angestiegen. Nur rund 59 Prozent der 9,4 Millionen Israelis gelten noch als vollständig geimpft. Als geimpft gelten Israelis bis zu sechs Monate nach der Zweitimpfung und Menschen mit Booster-Impfung. 32 Prozent der Bevölkerung sind gar nicht geimpft, bei neun Prozent ist die Gültigkeit der Impfung schon abgelaufen.

Vierte Impfung auch in Deutschland geplant?

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach erwartet, dass auch in Deutschland die vierte Impfung gegen das Coronavirus erforderlich sein wird. Im ZDF-"heute journal" am Mittwoch erklärte Lauterbach, dass "wir eine vierte Impfung brauchen werden, das ist jetzt schon absehbar".

Außerdem sei Lauterbach sich ganz sicher, dass "die Ständige Impfkommission die Daten aus Israel schnell auswerten wird." Er selbst sei im "engen Austausch mit den Experten aus Israel."

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