Küstenschutz an der Nordsee

Arbeiten abgeschlossen: So liefen die Sandaufspülungen auf Sylt in diesem Jahr

Arbeiten abgeschlossen: So liefen die Sandaufspülungen auf Sylt in diesem Jahr

So liefen die Sandaufspülungen auf Sylt in diesem Jahr

SHZ
Sylt
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Die Sandaufspülungen auf Sylt für dieses Jahr sind abgeschlossen. Foto: LKN.SH/shz

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Die Kosten der Sandaufspülung nur für dieses Jahr belaufen sich auf rund 13,8 Millionen Euro.

Die Sandaufspülungen vor Sylt stellten auch in diesem Jahr wieder einen Schwerpunkt des Küstenschutzes in Schleswig-Holstein dar.

Kosten für Sandaufspülungen bei fast 14 Millionen

Weiterlesen: Nach Hörnum, Westerland und Wenningstedt: Sandaufspülungen aktuell in List

Zwischen Anfang Mai und Mitte Oktober wurden rund 2,45 Millionen Kubikmeter Sand an der Westküste von Sylt verbracht. Rund 1,2 Millionen Kubikmeter verteilten sich auf drei Abschnitte in Hörnum (Bunker Hill, Niweterkül, Hauptstrand), einen in List und einen im Bereich des Übergangs von Westerland nach Wenningstedt. Weitere rund 1,25 Millionen Kubikmeter wurden in den Vorstrand von Westerland und Hörnum als Riffaufspülung zur Stabilisierung des Küstenvorfeldes eingebracht. Davon wurden rund eine Million Kubikmeter Sand in den Vorstrand von Hörnum eingebracht, die der Auffüllung des sich dort im Abtrag befindenden Küstenvorfeldes dienen. Die Kosten der diesjährigen Sandaufspülung belaufen sich auf rund 13,8 Millionen Euro.

Ende des vergangenen Jahres wurden die Sandaufspülungen erneut EU-weit ausgeschrieben und Anfang dieses Jahres vergeben. Durch eine vierjährige Vertragslaufzeit (bis Ende 2024) kann die Wirtschaftlichkeit erhöht und eine flexible Ausführung gewährleistet werden. Es ist vorgesehen, in diesem Zeitraum rund fünf Millionen Kubikmeter Sand zur Stabilisierung der Sylter Westküste einzubringen. Die Kosten von rund 28,5 Millionen Euro werden von der EU, dem Bund und dem Land Schleswig-Holstein getragen.

Puffer für Sturmfluten

Weiterlesen: Diesjährige Sandaufspülung vor Sylt beendet

Wegen der hohen Wellenenergie vor Sylt bilden die flexiblen Strandaufspülungen die effektivste Schutzmaßnahme. Eine Optimierung ist nur in Form der Verlagerung und Ergänzung von Sandaufspülungen in den Vorstrand möglich. Sie stellen eine kostengünstigere Alternative dar und gewährleisten eine effizientere und natürlichere Umverteilung des Sandes im System. Die Strandaufspülungen können so jedoch nicht gänzlich ersetzt werden, da diese zum Aufbau der Vordünen als Sandreserve (Puffer) für extremere Sturmfluten erforderlich sind.

Nahezu zeitgleich mit dem Ende der Sandaufspülungen erfolgt die Wiederaufnahme des Rückbaus der für den Küstenschutz nicht mehr notwendigen Buhnen. Im Süden von Westerland wird damit begonnen, in Richtung Rantum die sechs noch verbliebenen Kastenbuhnen zu entfernen. Der Rückbau ist eine Kompensationsmaßnahme für die Eingriffe in Natur und Landschaft, die bei der Bodengewinnung aus dem Entnahmefeld „Westerland III“ entstanden sind. Der hier gewonnene Sand findet unter anderem bei den jährlichen Sandaufspülungen auf Sylt Verwendung.

Aufspülungen seit 1972

Jeweils im Frühjahr, nach Abklingen der Winterstürme, werden Aufspülorte und –mengen nach detaillierter Vermessung durch den Landesbetrieb für Küstenschutz, Nationalpark und Meeresschutz Schleswig-Holstein (LKN.SH) einvernehmlich mit den Vertreterinnen und Vertretern der Inselgemeinden und dem Landschaftszweckverband Sylt festgelegt. Seit 1972 wurden so zum Schutz der Insel Sylt rund 57 Millionen Kubikmeter Sand mit Kosten in Höhe von rund 262 Millionen Euro vorgespült.

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