Projekt in Dänemark

Bau der Alsen-Fünen-Brücke: Wie Flensburg profitieren könnte

Bau der Alsen-Fünen-Brücke: Wie Flensburg profitieren könnte

Bau der Alsen-Fünen-Brücke: Wie Flensburg profitieren könnte

SHZ
Flensburg
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Bislang verkehrt nur eine Fähre zwischen Fünen und Alsen. Foto: Katrine Becher Damkjaer/ imago images/shz.de

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Schneller in Kopenhagen: In Flensburg wird das Projekt „Schleswig-Holsteins Tor nach Fünen und Seeland“ vorgestellt. Doch es gibt auch Gegner der festen Insel-Verbindung.

Die Idee ist nicht neu: Schon seit Jahren wünschen sich Befürworter eine feste Verbindung zwischen Alsen und Fünen, genauer zwischen Fünenshaff und Bøjden, wo momentan noch die Fähre verkehrt. Sie versprechen sich davon eine schnellere und bessere Verbindung, vor allem für Pendler und Touristen.

Unter den Befürwortern ist auch der einflussreiche Unternehmer Jørgen Mads Clausen, Vorstandsboss von Danfoss. Auch sein Unternehmenssitz in Nordborg könnte durch die bessere Anbindung unter anderem nach Odense profitieren.

Voruntersuchung in 2022 gestartet

Um das Projekt voranzutreiben, haben sich die Kommunen Sonderburg und Faaborg-Midtfyn bereits vor Jahren zusammengeschlossen und die Initiative „AlsFynBroen“ gegründet. Sie besteht aus einer Lenkungsgruppe, einem Ausschuss und einem Sekretariat.

Erneuten Aufschwung für das Projekt gab es im Sommer 2021, als das dänische Parlament seinen Infrastrukturplan vorstellte und damit auch 20 Millionen Kronen für eine Voruntersuchung bewilligte.

Geplant sind eine Brücke oder ein Tunnel – was genau sich als Verbindung am besten eignet, soll ebenjene Voruntersuchung zeigen.

Nun will man auch in Flensburg Werbung für das Projekt machen: Am Dienstag (16 Uhr) stellt Sekretariatsleiter Jes Schwartz-Hansen das Projekt im Ausschuss für Umwelt, Planung und Stadtentwicklung vor.

Deutliche Zeitersparnis auch für Flensburger

Nach Schätzungen des dänischen Ingenieurbüros COWI könnte die Brücke auch für Reisende aus Flensburg und insgesamt Schleswig-Holstein eine erhebliche Zeitersparnis bedeuten, weil Autofahrer nicht mehr den Umweg über den Kleinen Belt machen müssten.

Laut einer Analyse aus 2019 wären Autofahrer mitunter eine Stunde schneller in Odense und damit auch deutlich zügiger in Kopenhagen:

  • Pattburg (Padborg) nach Odense: 60 Minuten
  • Odense nach Deutschland: 60 Minuten
  • Svenborg nach Deutschland: 90 Minuten
  • Faaborg nach Deutschland: 120 Minuten

Die größte Kritik an dem Projekt gibt es analog zum Fehmarn-Belt-Tunnel von Naturschützern: Der südliche Kleine Belt ist ein sogenanntes Natura–2000–Schutzgebiet, woraus sich besondere Anforderungen an das Bauprojekt ergeben.

Insgesamt 18,8 Milliarden Euro veranschlagte das Planungsbüro COWI seinerzeit für das Vorhaben. Unter anderem die Entwicklungen an den Rohstoffmärkten dürften das Projekt inzwischen jedoch deutlich verteuert haben.

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