Bahnverkehr in SH

Bernd Buchholz brummt Deutscher Bahn Millionen-Strafe auf

Bernd Buchholz brummt Deutscher Bahn Millionen-Strafe auf

Bernd Buchholz brummt Deutscher Bahn Millionen-Strafe auf

SHZ
Kiel / Sylt
Zuletzt aktualisiert um:
Problem Marschbahn: Oft sind die Züge von und nach Klanxbüll verspätet. Foto: Arndt Prenzel Foto: 90037

Diesen Artikel vorlesen lassen.

Wirtschaftsminister will Verspätungen auf der Marschbahn nach Sylt ahnden.

Das wird teuer. Weil die Deutsche Bahn (DB) auf der Marschbahnstrecke von Hamburg nach Westerland wieder einmal nicht so pünktlich ist, wie mit dem Land vereinbart, will Verkehrsminister Bernd Buchholz dem Staatskonzern nun eine Millionenstrafe aufbrummen. „Nach den Verträgen die wir haben, schuldet die DB uns eine gewisse Pünktlichkeit und eine Höchstmenge an Ausfällen. Wenn die überschritten werden, werden vertraglich feste gelegte Strafzahlungen fällig – und das ist auch in diesem Jahr der Fall“, sagt der FDP-Politiker.

Pünktlichkeit liegt bei unter 80 Prozent

Im ganzen West Netz, das die Strecke von Hamburg nach Westerland einschließt, lag die Pünktlichkeit von August bis Oktober in jedem Monat unter 80 Prozent. Im ganzen bisherigen Jahr betrug der Schnitt 82,7 Prozent. Vertraglich vereinbart sind 93 Prozent. Diesen Wert hat die DB nur in einem der vergangenen 34 Monate geschafft: im April 2020.

Das gilt auch für die Strecke zwischen Niebüll und Sylt. Dort waren im ganzen Jahr 2021 im Schnitt nur 71,8 Prozent der Züge pünktlich. Trauriger Höhepunkt: Im September konnte fast nur jeder zweite Zug den Fahrplan einhalten.

Viele Baustellen

Deshalb sei schon jetzt klar, dass die DB die mit dem Land geschlossenen Verträge nicht einhalten kann, so der Verkehrsminister. „Deswegen werden nach dem Vertrag Strafzahlungen fällig – und da kann es schon zu einem Millionenbetrag kommen.“


Es handelt sich aber nicht um die Sondermaluszahlungen, die Buchholz im Jahr 2018 monatlich verhängt hat. Damals behielt er 3,8 Millionen Euro an Entgelt für die DB ein, weil die Züge chronisch verspätet waren – und die Bahn nicht mit Baumaßnahmen auf der Strecke vorangekommen sei. „Solche Sondernmaluszahlungen halte ich jetzt nicht für angemessen, weil die DB sich ja wirklich bewegt hat und viel investiert. Manche Verspätung ist auch auf eine Baustelle zurückzuführen“, sagt Buchholz, der dennoch auf Verbesserungen pocht. „Es ist Druck drauf, dass die DB pünktlicher wird.“

Mehr lesen:

Und das werde nur erreicht, wenn die Strecke zwischen Niebüll und Klanxbüll zweigleisig ausgebaut und die gesamte Marschbahn elektrifiziert ist. „Dann wäre die Anfälligkeit der Dieselloks endlich aus dem Weg geräumt.“ Laut Buchholz ist das die Aufgabe für die nächsten Jahre.


Mehr lesen