Hilfe zur Selbsthilfe
BikeLab vom Campus Flensburg macht kaputte Fahrräder wieder flott
BikeLab vom Campus Flensburg macht kaputte Fahrräder wieder flott
BikeLab vom Campus Flensburg macht Fahrräder flott
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BikeLab haben die Initiatoren die (manchmal mobile) Selbsthilfe-Werkstatt getauft, die auf dem Gelände bei Robbe & Berking zeigen konnte, was in ihr steckt.
Das BikeLab hat seine mobile Fahrrad-Selbsthilfe-Werkstatt an einem strategisch hervorragenden Platz aufgeschlagen: Der Weg am Hafen ist beliebt bei Spaziergängern und Radlern, und außerdem läuft im Robbe- und Berking-Museum gerade die Ausstellung „Fahr Rad – Die Rückeroberung der Stadt“ als Bestandteil des Flensburger Fahrradsommers.
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Kurz nach 13 Uhr an diesem Sonntag sind auch schon die ersten beiden Radlerinnen am Start mit ihren Zweirädern. Eine davon ist Viviane Schmidt, 24 Jahre jung und passionierte Fahrradfahrerin. Sie ist vor wenigen Tagen aus Lüneburg für ihr Studium der Transformationswissenschaften an die Förde gezogen.
Ihr älteres Gebrauchtrad hat schon viele Touren hinter sich. Als Schmidt gerade am Hafen radelte, um ihre neue Heimat kennen zu lernen, habe sie schon gedacht, dass ein bisschen mehr Luft den Reifen gut täte. Und auch die Bremsen schwächeln, erzählt sie. Da kam das BikeLab wie gerufen. Fürs Gröbste besitze sie sowohl Werkzeug als auch Fähigkeiten, sagt Viviane Schmidt und kann zum Beispiel einen Reifen flicken.
Wöchentliche Fahrrad-Selbsthilfe-Werkstatt BikeLab im Mai gegründet
Aber die Bremsen sind dann doch etwas anspruchsvoller, findet auch Simon Laros und zeigt, wie man sie in ihre Einzelteile zerlegen (und wieder zusammensetzen) kann. Er ist der Klimaschutzmanager der Europa-Universität Flensburg. Unter seiner Ägide gibt es seit Mai die Fahrrad-Selbsthilfe-Werkstatt auf dem Campus vor dem Gebäude Vilnius 1.
Sie sei gegründet worden, um den Menschen der beiden Hochschulen jede Woche zu helfen, Fahrrad-Probleme zu lösen.
Die Idee sei nicht, „sein Fahrrad abzugeben, dann geschieht Magie und es funktioniert wieder“, stellt Truus Hohenwalt klar. Vielmehr geht es ums Verstehen. Die Masterstudentin – ebenfalls der Transformationswissenschaften – und ihr Kommilitone Bjarne Suwe von der Hochschule Flensburg sind als Mitarbeiter bei Simon Laros angestellt für das Projekt.
Das Klimaschutzmanagement der Europa-Uni verantwortet und finanziert das Angebot beider Hochschulen. Wenn Teile ersetzt werden müssen, bringen die Rad-Besitzer sie mit oder bekommen es gegen eine entsprechende Spende aus dem mobilen Werkzeugwagen. Um abzuklopfen, was gebraucht wird, gibt es eine Vorbesprechung. Während der Pandemie wurden Termine vergeben und digital Diagnosen gestellt.
Von Studierenden für Studierende
Truus Hohenwalt, die zufällig auch aus Lüneburg kommt, hat dort schon an ihrer Uni bei der Fahrradwerkstatt mitgemacht – „von Studierenden für Studierende, so wie hier“, berichtet sie. Bjarne Suwe studiert Maschinenbau an der Hochschule und hat, was Radreparaturen angeht, „Vieles von klein auf von Papa gelernt.“
In seiner früheren Schule, der Eckener-Schule, gab es zudem eine Schülerwerkstatt für Fahrräder, bei der Suwe mitgebastelt hat. Die sei 2016 entstanden, kurz nachdem viele Flüchtlinge in Flensburg angekommen waren, erzählt er. Für sie wurden viele Fahrräder gespendet, die dann eben auch reparaturbedürftig wurden.
Zweiradmechaniker-Meister beobachtet Fahrradboom
Einen richtigen Profi hat das BikeLab zudem mit Jens Thiesen, dem Zweiradmechaniker-Meister, an Bord. Er habe sogar vier Selbsthilfeworkshops gegeben, sagt Simon Laros. Während er anfangs, was er brauchte, mit einem Sprinter transportierte, habe er sich „an die Zeiten angepasst“ und nutze nun ein Lastenrad, erklärt Jens Thiesen.
Der Profi beobachtet einen Boom in der Bike-Branche und hat im Moment gerade keine Termine frei wegen der enormen Nachfrage. Zum Glück kann das BikeLab dennoch auf seine Expertise zurückgreifen, vor allem wenn es knifflig wird. Davon gab es am letzten August-Wochenende, als das BikeLab seine Werkstatt mitsamt dem individuell angefertigten und ebenfalls mobilen Werkzeug-Wagen an den Hafen verlegte, so einige. Viele Flensburger Radler, ob analog, mit E-Bike oder Lastenrad, nutzten die Gelegenheit.
So wie Viviane Schmidt, die, wenn das Semester wieder startet, einen besonders kurzen Weg zur Lösung bei Fahrradproblemen hat. Ob das BikeLab dann wieder wie zuvor donnerstags nachmittags auf dem Campus öffnet, hänge von ihren Stunden- oder Studienplänen ab, sagen Truus Hohenwalt und Bjarne Suwe. Aber sie werden die Zeiten rechtzeitig im Internet veröffentlichen.
Studentin Schmidt sagt, sie könne bei Reparaturfragen natürlich auch Youtube konsultieren, aber: „Persönlich ist es schöner.“