Virologe Drosten erklärt

Booster-Impfung: Auffrischung auch schon vor sechs Monaten sinnvoll?

Booster-Impfung: Auffrischung auch schon vor sechs Monaten sinnvoll?

Auffrischung auch schon vor sechs Monaten sinnvoll?

SHZ
Berlin
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Christian Drosten bei einer Preisverleihung in Köln. Im Podcast erklärt er, ob eine Booster-Impfung auch vor sechs Monaten sinnvoll ist. Foto: imago images/Future Image/Christoph Hardt

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Momentan empfiehlt die Ständige Impfkommission die Booster-Impfung sechs Monate nach der Zweitimpfung. Virologe Christian Drosten erklärt, ob eine Impfung auch schon vorher empfehlenswert ist.

Die Wirksamkeit der Corona-Impfung lässt nach einiger Zeit nach wie zum Beispiel eine Studie aus Israel zeigt. Um dennoch gut gegen das Virus geschützt zu sein, wird eine dritte Impfung empfohlen, die sogenannte Booster-Impfung. Im NDR-Corona-Podcast erklärt der Virologe Christian Drosten, ob eine Impfung auch sinnvoll ist, ehe die sechs Monate seit der zweiten Impfung vergangen sind.

Für wen die Impfung besonders wichtig ist

Christian Drosten erklärt, dass beim Impfen weiterhin die "Alterspyramide" herunter abgearbeitet werden muss. Zuerst sollten die Älteren geimpft werden, danach die Jüngeren. Der genaue Zeitraum zwischen der Zweit- und der Drittimpfung ist laut Drosten nicht entscheidend. "Wenn wir jetzt gerade die besonders Alten akut schützen wollen, wie beispielsweise Bewohnerinnen und Bewohnern von Pflegeheimen, dann sollte man nicht so sehr auf diese sechs Monate Wartezeit schauen." Stattdessen sollte einem bewusst sein, dass jetzt die Welle komme. Ein alter Mensch "sollte jetzt auch geboostert werden."

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Dritte Impfung nicht zu früh

Drosten räumt ein, dass es auch ein Gegenargument gebe: Die "Überbesorgten" könnten beispielsweise in den Arztpraxen nach einer Drittimpfung verlangen, obwohl die zweite Dosis erst einen Monat her sei. Die Gefahr bestünde, dass diese Menschen dann "die Zeit der Ärzte stehlen und die Dosis konsumieren, die eigentlich der ältere Patient unbedingt bräuchte."

Wichtig sei, dass die dritte Impfung nicht zu früh verabreicht werde wie Leif Erik Sander gegenüber der "Zeit" erklärt. Er forscht an der Berliner Charité zu den Corona-Impfstoffen. "In den ersten Monaten nach der Zweitimpfung hat man auch erst einmal einen exzellenten Schutz", so Sander. "Da ist der Nutzen der Auffrischung noch nicht so hoch." Ebenfalls erklärt er, dass er eine Drittimpfung nach vier oder fünf Monaten für unbedenklich hält. Besonders, wenn der Patient einen Grund für die vorzeitige Booster-Impfung habe. Gründe könnten beispielsweise ein sehr hohes Infektionsrisiko oder eine Vorerkrankung sein.

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