Symptome von Covid-19

Corona-Infektion: Was man unter einem „milden“ Verlauf versteht

Corona-Infektion: Was man unter einem „milden“ Verlauf versteht

Was man unter einem „milden“ Verlauf versteht

SHZ
Berlin
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Erkältungssymptome und Fieber: Auch mit einem "milden" Corona-Verlauf kann man sich sehr krank fühlen. (Symbolbild) Foto: imago images/Westend61/Uta Konopka Photographie/shz.de

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Studien deuten daraufhin, dass die neue Omikron-Variante leichtere Krankheitsverläufe verursacht. Doch wie äußert sich eigentlich ein „milder" Verlauf und welche Symptome gehören dazu?

Geht es darum, den Krankheitsverlauf einer Corona-Erkrankung einzuordnen, ist oft von einem "milden" Verlauf die Rede. Laut dem Robert Koch-Institut (RKI) sind 80 Prozent der Infektionen "mild bis moderat". Bei der neuen Omikron-Variante soll der Anteil an milden Verläufen sogar höher sein als bei der zuvor vorherrschenden Delta-Variante.

Doch was genau bedeutet das und welche Symptome bringt ein milder Krankheitsverlauf mit sich? Ab wann gilt ein Krankheitsverlauf als schwer? Und schützt ein milder Verlauf vor Langzeitfolgen?

Im Video: Corona-Symptome: Ab wann gilt man als schwer erkrankt?

So stufen RKI und WHO die Krankheitsverläufe ein

Um die Schwere des Verlaufs einer Covid-19-Erkrankung zu klassifizieren, unterscheidet das RKI zwischen vier Einstufungen: einer asymptomatischen Corona-Infektion, einer leichten/moderaten Erkrankung, einer schweren Erkrankung oder eine kritischen Erkrankung. Dieser Klassifikation liegt eine Leitlinie der Weltgesundheitsorganisation (WHO) zugrunde.

Asymptomatische Infektion

Es liegt ein positiver PCR-Test oder ein professionell durchgeführter, positiver Schnelltest vor. Der Betroffene hat jedoch keine Symptome.

Leichte/moderate Erkrankung

Der Krankheitsverlauf gilt als mild, wenn Symptome auftreten, diese jedoch nicht auf eine schwere Erkrankung hinweisen. Zu den Symptomen eines leichten Krankheitsverlaufs gehören etwa Erkältungssymptome wie Fieber und Husten, Geruchs- und Geschmacksverlust sowie Durchfall.

Schwere Erkrankung

Um eine schwere Erkrankung handelt es sich, wenn sich eine schwere Pneunomie, also Lungenentzündung, entwickelt. Wann das der Fall ist, ist genau festgelegt: Die Lungenentzündung muss beim Röntgen erkennbar sein. Außerdem tritt dann bei Erwachsenen eine Atemfrequenz von über 30 Atemzügen pro Minute auf. So versucht der Körper, den Sauerstoffmangel auszugleichen. Ein weiterer Indikator ist, wenn die Sauerstoffsättigung im Blut unter 90 bis 94 Prozent liegt.

Kritische Erkrankung

Von einem kritischen Krankheitsverlauf spricht man, wenn der Patient künstlich beatmet werden muss oder andere organunterstützende Geräte benötigt. Dabei leiden die Betroffenen in der Regel unter akutem Lungenversagen (ARDS), multiplem Organversagen oder einem septischen Schock.

Diese Faktoren begünstigen einen schweren Verlauf

Die Wahrscheinlichkeit, bei einer Corona-Infektion einen schweren Krankheitsverlauf zu erleben, wird durch verschiedene Faktoren begünstigt. Laut RKI besteht somit bei über 50-Jährigen sowie Vorerkrankten ein erhöhtes Risiko für einen schweren Verlauf. Ebenso ist bei Männern eine schwere Erkrankung wahrscheinlicher als bei Frauen.

 

Aber auch aus einer leichten Erkrankung kann sich ein schwerer Verlauf entwickeln. Etwa, wenn das Fieber über einen langen Zeitraum nicht zurückgeht oder sich Atembeschwerden (Dyspnoe) nicht verbessern. Eine solche Verschlimmerung der Symptome tritt laut RKI bei 15 Prozent der Patienten nach sieben bis zehn Tagen auf.

Milder Verlauf schützt nicht vor Langzeitfolgen

Auch wenn die akute Corona-Erkrankung moderat oder symptomlos verlaufen ist, sind Langzeitfolgen wie Long Covid oder Post Covid möglich. Laut einer deutschen Studie hätte einer von zehn Patienten mit milden Symptomen auch Monate nach der Infektion noch mit Beschwerden wie Schlaflosigkeit und Atembeschwerden zu kämpfen.

Mildere Verläufe bei Omikron bereiten Hoffnung

Der Berliner Virologe Christian Drosten hält mildere Krankheitsverläufe bei der neuen Corona-Variante Omikron für "sehr wahrscheinlich". Dazu gebe es immer mehr Daten, sagte Drosten am Freitag im "Deutschlandfunk". Nach seiner Einschätzung müssten mit der Omikron-Variante weniger Menschen im Krankenhaus behandelt werden. So sei das Risiko für Ungeimpfte, nach einer Infektion in eine Klinik zu müssen, bei Omikron nur etwa drei Viertel so hoch wie bei Delta. Für Geimpfte mit Auffrischungsimpfung liege das Risiko eines Krankenhausaufenthalts bei einer Omikron-Infektion nur noch bei höchstens 20 Prozent.

Wie der Virologe auf Twitter schrieb, könnte die Omikron-Variante damit langfristig das Ende der Pandemie bedeuten. Für eine endemische Lage sei die Impflücke in Deutschland jedoch derzeit noch zu groß.

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