Tourismus in Nordfriesland
Dagebüll ist schwer angesagt: Hochbetrieb im „St. Tropez des Nordens“
Dagebüll ist schwer angesagt: Hochbetrieb im „St. Tropez des Nordens“
Dagebüll: Hochbetrieb im „St. Tropez des Nordens“
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Dagebüll hat den Sprung zum Tourismus-Hotspot geschafft – wenn das Wetter mitspielt wie an diesem Wochenende, zieht der kleine Ort an der Nordsee Gäste aus nah und fern an.
Das Wetter meinte es am Wochenende gut mit den Nordfriesen: Meeno Schrader hatte im NDR viel Sonne versprochen, und er behielt Recht – ideale Voraussetzungen für den Spaziergang am Meer, raus nach Dagebüll zum Frische-Luft-Holen an der Nordsee. Und so war der Parkplatz hinterm Deich schon früh belegt.
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Die Dagebüll-Fans lassen sich fein säuberlich trennen: Da sind die Hundebesitzer, die gern am Morgen ihre erste Runde drehen. Am späten Nachmittag kommen sie wieder mit ihren Vierbeinern. So auch Frida aus Braderup: Die Mischung aus Labrador und Dackel ist sichtlich zufrieden mit ihrem Auslauf. Im hinteren Bereich des Klimadeiches hält sich niemand mehr an die Leinenvorschrift, da die Liegewiesen bis auf wenige Unentwegte kaum belegt sind. Hier wird getobt, gebuddelt und geschnüffelt.
In den Mittagstunden beginnt das Wanderleben richtig aufzublühen: Da erscheinen Familien, Paare und ganze Gruppen. Die Niebüller sind stark vertreten. Der frühere Büchereileiter Ronald Steiner dreht mit seiner Gattin eine Runde über den Halligweg. Nachmittags geht es für beide zum Kaffee bei Verwandten. Das scheint bei anderen auch so zu sein: Die Frequenz ebbt ab. Gleichzeitig kommt die Flut. Und damit die zumeist weiblichen Nordsee-Dauerbader.
Unter ihnen ist Birte Jensen aus Niebüll. „Bis acht Grad mache ich mit“, lacht sie. Sie kennt andere, die „durchbaden“. Spontan springen junge Männer nackt ins Wasser. Girlies lichten sich beim Bad für Instagram ab. Show muss sein!
Das gilt auch für die Geschäftsmeile. Hier stolziert man wie auf der Westerländer Promenade im neuen Dress auf und ab. Gleichzeitig ist das Stammpublikum da, bevölkert die Terrassen der Restaurants, Eiscafés und Fischbuden. Wartezeiten muss man ganztags einkalkulieren. Doch für das Backfisch-Wrap, den eine Fahretofter Familie erfunden hat, tut man alles.
Dagebüll ist angesagt. Besondere Aufmerksamkeit erhält das neue Bistro „Luissas Heimatküche“. Knallvoll ist der Spielplatz. Hier hat sich eine bunte Truppe aus Enge-Sande niedergelassen. Die Stimmung der Landkommune ist großartig. Derweil checken die Gäste bei „Bullerbü“-Novasol ein. Und dann geht es gleich zum „Bewegen“ ans Meer. Kofferschiebende Gäste eilen quer durch die Einkaufsmeile.
Das alte Dagebüll hat den Sprung geschafft: Viele Gäste gehen shoppen, nutzen die tollen Angebote. Auf der Strandpromenade wagen sich derweil die Radfahrer auf Tour. Nicht erlaubt, nur toleriert. Eng wird es, als eine Nordic Walking Gruppe anmarschiert. Mit dabei zwei junge Frauen aus Thüringen, die im Strandhotel urlauben. „Herrlich hier!“ sagen sie, als man sich später zum Sonnenuntergang auf der Bank trifft. Es macht „Plopp“ und man ist sich einig: Dagebüll ist derzeit nicht zu toppen.
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