Mobilität

Darum fährt Familie Velovic aus Neumünster voll auf Lastenräder ab

Darum fährt Familie Velovic aus Neumünster voll auf Lastenräder ab

Darum fährt Familie Velovic voll auf Lastenräder ab

Christian Lipovsek, SHZ
Neumünster
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Sie lieben ihr Lastenrad: Miljan (6), Adzi (39), Lenja (2) und Jessica (33) Velovic bereuen ihre Entscheidung nicht. Foto: Christian Lipovsek/shz.de

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In Neumünster gibt es seit April eine neue Förderrichtlinie für die Vehikel. Auch die Velovics aus der Gartenstadt entschieden sich gegen das Auto und für klimafreundliche Mobilität.

Das Interesse kam Anfang des Jahres. „Wir hatten mal zwei Autos, aber bei den Spritpreisen und unseren Lebensumständen passte das nicht mehr“, sagt Jessica Velovic. Also ging die 33-Jährige aus der Gartenstadt mit ihrem Mann Adzi (39) auf die Suche nach einer Alternative. Günstig im Unterhalt sollte die sein, flexibel einsetzbar und auch noch die beiden Kinder Miljan (6) und Lenja (2) transportieren können. Nach einer Probefahrt war klar: Hier passt ein Lastenfahrrad optimal. Knapp vier Monate und 1000 Kilometer später steht fest: „Wir bereuen unsere Entscheidung für die Anschaffung nicht.“

Dreirad-Modell

Doch zunächst galt es, einiges auszuwählen. Dass es ein Fahrrad mit E-Motor sein würde, stand schnell fest: „Die Max-Johannsen-Brücke rauf ohne Unterstützung fiel für mich weg“, sagt Jessica Velovic. Doch welche Motorenleistung, welche Schaltung und schließlich auch welche Optik? Velovics ließen sich beraten, forschten auch selbst im Internet. Herausgekommen ist ein Dreirad-Modell im mittleren Preissegment, „das den praktischen Vorteil hat, dass es von alleine steht, wenn ich mal anhalten muss, weil die Kinder etwas verloren haben oder ich wenden will“, sagt Jessica Velovic.

Die Physiotherapeutin nutzt das Fahrrad hauptsächlich für die Fahrt zur etwa zwei Kilometer entfernten Arbeitsstätte und um die Kinder von und zur Kita zu bringen. Ihr Mann, der mit der Bahn zur Arbeit im Baustoffhandel nach Bad Segeberg fährt, ist oft am Wochenende auf dem Sattel. „Für die Kinder haben wir extra zwei Sitze. Theoretisch könnten bis zu vier kleine Kinder mit“, sagt er. Radfahren lieben beide sowieso: „Für uns war das daher auch keine große Umstellung.“

So funktioniert die Förderung

Laut der neuen Förderrichtlinie der Stadt gibt es seit 1. April einen Zuschuss von 750 Euro pro Haushalt zu den Anschaffungskosten für ein neues Lasten- oder E-Lastenfahrrad, von der neben Kleinunternehmen vor allem Privatpersonen profitieren können. Unter der Voraussetzung, dass ein Auto aus einem Haushalt oder von einem Unternehmen ersatzlos abgemeldet wird, steigt die Förderung sogar auf 1500 Euro.

„Ziel der Förderung ist es, dass Transporte im urbanen Raum vom Kraftfahrzeug auf das Fahrrad verlagert werden und somit der Radverkehrsanteil zunimmt. Dazu können Lieferfahrten, Großeinkäufe sowie das häufig zitierte Elterntaxi zählen“, sagt Oberbürgermeister Tobias Bergmann. Antragsberechtigt sind alle Neumünsteraner sowie Kleinunternehmen mit Sitz in Neumünster, welche nachweislich unter die sogenannte Kleinunternehmerregelung fallen. Die Förderung kann man mit Hilfe eines Formulars beantragen, das auf der Internetseite der Stadt heruntergeladen werden kann.

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