Fährverkehr: Ausfälle nach Wyk

Darum fordert Dagebülls Hafenmeister ein Ausbaggern der Fahrrinne

Darum fordert Dagebülls Hafenmeister ein Ausbaggern der Fahrrinne

Darum fordert der Hafenmeister ein Ausbaggern der Fahrrinne

SHZ
Dagebüll
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Auch bei Niedrigwasser sind die Wasserstände im Dagebüller Hafen für den Fährverkehr hoch genug. Foto: Anja Werner/shz.de

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Timo Kiekow sorgt dafür, dass das Wasser im Dagebüller Hafenbecken tief genug ist für einen Tide unabhängigen Fährverkehr nach Föhr und Amrum. Dafür wird zwei Mal im Jahr gebaggert.

Zu wenig Wasser unter dem Kiel – dieses Problem führt im Fährverkehr der Wyker Dampfschiffs-Reederei (W.D.R.) bei Ebbe immer öfter zu Fahrplanänderungen, Verspätungen oder gar Ausfällen. Denn dann ist der Wasserstand in der mittlerweile stark versandeten Fahrrinne zu niedrig.

Timo Kiekow, Hafenmeister in Dagebüll, ist das Problem bekannt: „Die bisher angewendete Spülmethode zeigt in der Fahrrinne immer weniger Wirkung. Denn die Sedimente, die sich ablagern, werden immer größer.“ Erschwerend sei in diesem Frühjahr hinzugekommen, dass Frühjahrsstürme diese Spülungen stark behindert hätten. „Da konnten nur etwa 50 Prozent der geplanten Arbeiten erledigt werden“, sagt Timo Kiekow.

Unabhängig davon plädiert der Hafenmeister dafür, dass die Fahrrinne künftig nicht nur gespült, sondern regemäßig ausgebaggert werden sollte. Das Verfahren dafür sei aber teurer und in die Genehmigung deutlich aufwendiger. Zuständig für den Zustand der Fahrrinne ist Timo Kiekow zwar nicht, sehr wohl aber für das Hafenbecken selbst.

Hafenbecken wird ausgebaggert

„Auch dort ist eine gewisse Wassertiefe erforderlich. Unser Ziel ist, dass diese auch bei Niedrigwasser 2 bis 2,5 Meter beträgt. Damit kommen die Fähren gut zurecht“, sagt der Hafenmeister. Und dafür wird gebaggert, zweimal im Jahr.

Zur Anwendung komme ein zweistufiges Verfahren. Zunächst würden die leichten Sedimente auch weggespült, danach würden die schweren, sandigen Sedimente weggebaggert. Gerade befinde man sich im Endspurt dieser Arbeiten, die im Herbst wiederholt werden.

„An sich sollten wir bis zum 30. April fertig sein, aber auch wir hatten Wetterprobleme. Von der fürs Baggern zulässigen Wassertemperatur von 12 Grad sind wir aber noch ein gutes Stück entfernt“, berichtet Timo Kiekow. So habe es eine Genehmigung für die Verlängerung für diese Arbeiten gegeben.

Der Dagebüller Hafen hat also seine Hausaufgaben mit Blick auf die erforderliche Wassertiefe gemacht. „Doch es nützt den Fähren natürlich nichts, wenn der Hafen frei ist, aber die Fahrrinne nicht passiert werden kann“, sagt der Hafenmeister.

Timo Kiekow hofft, dass das Arbeitsschiff, das ab 11. Mai doch nochmal in der Fahrrinne zum Einsatz kommen soll, Wirkung zeigt. Doch auch dann wird nur das sogenannte Injektionsverfahren, also die umweltschonende Spülung, zum Einsatz kommen können.

Denn: „Wir wünschen und, dass im Hafen möglichst zu jeder Zeit alles nach Plan läuft. Verzögerungen oder gar Ausfälle von Fähren würden aber besonders zum Start der Ferienzeit, wenn viele Schiffe ausgebucht sind, gravierende Folgen haben.“

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