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Digitale Bildung in Nordfriesland: Wie die Grundschule Hattstedt fit wird

Digitale Bildung in Nordfriesland: Wie die Grundschule Hattstedt fit wird

Wie die Grundschule Hattstedt digital fit wird

SHZ
Hattstedt
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Whiteboard statt Schultafel. Das Symbolbild zeigt, wie in Zukunft digitaler Unterricht an der Grundschule Hattstedt aussehen wird. Foto: Benedikt Brüggenthies/imago-images.de

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Whiteboard statt Schultafel und zahlreiche weitere Anschaffungen gehören zu der Modernisierung der Grundschule in Hattstedt. Der Schulverband gab den Weg für die Investitionen frei.

Schnell waren sich die Mitglieder des Schulverbandes Hattstedt einig: An der Bildung der Kinder und einer Steigerung der Attraktivität der Grundschule in Hattstedt solle nicht gespart werden. In ihrer jüngsten Sitzung beschlossen sie bei einer Enthaltung, die Jens-Iwersen-Schule in Sachen Digitalisierung auf den neuesten Stand zu bringen.


Das Land hatte das Programm „Digitalpakt Schule 2019 bis 2024 (Sofortausstattungsprogramm)“ auf den Weg gebracht und es verbunden mit Fördermitteln aus dem Sondervermögen „Digitale Infrastruktur“ mit einer Förderquote von bis zu 90 Prozent. „Gerade in Pandemiezeiten haben wir gesehen, wie wichtig schnelles Internet und die zeitgemäße technische Ausstattung ist. Es wird Zeit, zu handeln. Wir sind in Hattstedt ohnehin spät dran“, machte Verbandsvorsteher Kay Siemen deutlich.

Die vom Amt mit Schulleiterin Janne Hustig und ihrem Team ausgearbeitete Aufstellung der Kosten ergibt einen Betrag von 119.000 Euro, die freigegeben wurden. Angepeilt werde eine Förderung von 45.000 Euro, womit der Schulträger 74.000 Euro investieren müsste.


Enthalten sei dann der komplette Ausbau des Netzwerkes in allen Räumen, die Beschaffung aller nötigen Geräte wie Beamer, Tablets, Laptops inklusive Software und die Schulungen für Lehrkräfte und weitere Mitarbeitende. Selbst die Entsorgung der alten Schultafeln und ihr Austausch gegen Whiteboards für die Projektion der Inhalte sei eingerechnet.

Eine kritische Nachfrage von Jürg Petersen, Bürgermeister von Wobbenbüll, ob das gesamte Equipment sinnvoll und in Gänze genutzt werden würde, beantwortete die Rektorin eindeutig. „Wir können es und tun das. Meine Kolleginnen und Kollegen sind motiviert, können damit umgehen, haben sich gebildet und bilden sich laufend weiter. Sie stehen in den Startlöchern“, erklärte sie.

Auch die weiteren in der Liste enthaltenen drei Laptops für das Kollegium würden künftig sinnvoll genutzt. Im Moment müssten die Lehrkräfte noch digitale Arbeiten zu Hause machen, was nicht Sinn der Sache sein könne. Zudem müssten auch die Praktikanten, die die Schule regelmäßig zur Verfügung hat, das Know how nutzen können.


Sandra Milke-Mainz (SPD) erklärte, dass umgerechnet 470 Euro pro Kind – 155 Kinder besuchen die Schule laut neuester Erhebung am Ende der Sommerferien – in die Bildung investiert werden. „Das ist gut angelegtes Geld in die Zukunft der Kids, auch im Hinblick auf den Einstieg in die weiterführenden Schulen. Für mich ist das ein Muss“, bekräftigte sie.

Auch Bürgermeister Ralf Jacobsen (CDU) appellierte an die Runde: „Wir sollten das Beste für den Nachwuchs tun.“ Die Entscheidung sollte, so der Verbandsvorsteher, umgehend umgesetzt werden.

Weiter ging es um den Einsatz von Schulbegleitern über den Bundesfreiwilligendienst (Bufdi) ab Schuljahr 2022/23. „Ich befürworte das. Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass die jungen Menschen die Lehrerschaft sehr engagiert und gut unterstützen. Sie selbst erhalten Einblicke in die Berufspraxis“, so der Verbandsvorsteher.

Die Stellen seien jeweils für ein Jahr befristet. 7200 Euro müssten aufgewendet werden. Gezahlt würden aus Bundesmitteln 3600 Euro, so dass die andere Hälfte als Eigenanteil für den Verband zu zahlen wären. Die Schule selbst habe Bedarf für zwei junge Leute angemeldet. In der kommunalen Kita werden bereits erfolgreich Bufdis eingesetzt. „Ich finde, das ist von der Summe her zu vertreten. Die Bufdis können individuell eingesetzt werden und tragen zur Förderung der Kinder bei“, so Sandra Milke-Mainz.

Mitglied Oliver Tschoppe meldete Bedenken hinsichtlich der effektiven Einsätze der Jugendlichen an. Er hoffe, dass sie nicht für Hilfsjobs Verwendung finden. Mit einer Gegenstimme votierte das Gremium für ihren Einsatz.

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