Polen-Einsatz

Flugabwehrraketengeschwader 1 zweifach an der Nato-Ostflanke präsent

Flugabwehrraketengeschwader 1 zweifach an der Nato-Ostflanke präsent

Flugabwehrraketengeschwader 1 zweifach an der Nato-Ostflanke

Stefan Petersen/shz.de
Husum
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Patriot-Startsysteme der Luftwaffe stehen im polnischen Zamość in Bereitschaft. Foto: Bundeswehr

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Seit knapp einem Jahr schützen die Soldaten des Husumer FlaRak-Geschwaders Teile des Luftraums über der Slowakei, Anfang 2023 ist nun noch der Einsatz in Polen dazu gekommen.

Verstärkung an der Nato-Ostflanke: Nun ist das Husumer Flugabwehrraketengeschwader 1 auch in Polen präsent. Seit Mitte Januar sind drei mit dem Waffensystem Patriot ausgerüstete Kampfstaffeln in Zamość stationiert, wo sie kritische Infrastruktur schützen – nur rund 60 Kilometer von der Grenze zur Ukraine entfernt. Geführt wird das Kontingent, das von der dem Geschwader unterstellten FlaRak-Gruppe 24 aus Bad Sülze gestellt wird, vom Kommodore des Verbandes selbst, Oberst Jörg Sievers.

Die Kräfte des Geschwaders sind durch die Einsätze sehr angespannt

„Die damalige Verteidigungsministerin Christine Lambrecht hat Warschau den Schutz für sechs Monate zugesichert“, sagt Oberst Ulrich Schmidt, der als Stellvertreter von Sievers derzeit die Amtsgeschäfte in Husum wahrnimmt und ihn Anfang April in Zamość ablösen wird. Über eine mögliche Verlängerung des Zeitraums müsse die politische Führung rechtzeitig entscheiden. „Denn die Kräfte des Geschwaders sind überaus angespannt – seit März 2022 sind wir ja schon im slowakischen Sliač im Einsatz.“ Dieser ist bislang auf Ende 2023 terminiert. „Daher haben wir auch alle großen Übungen für dieses Jahr abgesagt.“

In der Slowakei sorgen seit Anfang des Jahres und noch bis zur Ablösung im Juni die Angehörigen der Husumer FlaRak-Gruppe 26 für die Sicherheit des Luftraums über der Hauptbasis der Luftstreitkräfte des Nato-Bündnispartners. „Mit zwei Kampfstaffeln – die dritte hatten die Niederländer gestellt, diese aber im Oktober wieder in die Heimat verlegt“, so Schmidt. In Polen seien momentan nur wenige Soldaten und Soldatinnen aus der Storm-Stadt: „Nur ein kleiner Stab als Führungselement des Kommodores.“

Die Truppe aus Bad Sülze hatte schon im vergangen Jahr eine Verlegung nach Polen absolviert und im Rahmen des Manövers „Ramstein Legacy 2022“ gemeinsam mit einheimischen und norwegischen Truppen im multinationalen Rahmen geübt. Aus der Storm-Stadt war damals Personal mit dem mobilen Gefechtsstand auf dem Truppenübungsplatz Wędrzyn dabei. Das Flugabwehrraketengeschwader 1 ist der einzige Verband dieser Art in der Bundeswehr und verfügt über die drei unterstellten Gruppen 21 in Sanitz, 24 in Bad Sülze und 26 in Husum selbst. Mit den modernen Patriot-Lenkflugkörpern können sowohl feindliche Flugzeuge und Hubschrauber als auch anfliegende Raketen abgeschossen werden.

Viele polnische Gäste bei der deutschen FlaRak-Truppe

In Polen bestehe großes Interesse an der Stationierung der deutschen FlaRak-Staffeln, so Ulrich Schmidt. „Das wird dort sehr intensiv wahrgenommen.“ Regelmäßig würden sich neue Interessenten für einen Besuch anmelden, etwa aus der lokalen Politik oder von den polnischen Streitkräften als Gastgeber der Bundeswehr in Zamość. „Und die Zusammenarbeit mit denen ist ausgezeichnet“, lobt der Oberst.

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