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Das gilt es beim Grillen zu beachten

Das gilt es beim Grillen zu beachten

Das gilt es beim Grillen zu beachten

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Steaks, Würstchen und Gemüse landen derzeit bei sommerlichen Temperaturen vielerorts wieder auf dem Grill. Um Unfälle zu vermeiden, gibt es aber einiges zu beachten. Foto: Sebastian Iwersen/shz.de

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Markus Lau vom Deutschen Verband Flüssiggas gibt Tipps, wie Grillunfälle verhindert werden können.

Mit steigenden Temperaturen hat vielerorts wieder die Grillsaison begonnen. In der Mansteinstraße fand ein Grillvergnügen am Freitagabend ein jähes Ende: Bei einem Unfall mit einem Gasgrill wurde ein 53-jähriger Mann schwer verletzt.

Gemeindewehrführer Sönke Schloßmacher konnte am Montagmorgen zwar keine näheren Erkenntnisse zum Hergang des Unglücks am Freitagabend mitteilen – so ist weiterhin unklar, ob es sich um einen technischen Defekt an dem Grill oder um einen Fehler bei der Bedienung gehandelt hat.

Dennoch gibt es einige Dinge, auf die Grillenthusiasten achten sollten, wenn sie die Glut anheizen oder den Gasgrill zünden.

So weist der Landesfeuerwehrverband darauf hin, dass Fehler beim Anzünden oder Betreiben des Grills schnell für „brandheiße“ oder gar lebensgefährliche Situationen sorgen können. Immerhin sind die im Kohlegrill lodernden Flammen bis zu 800 Grad heiß, die Glut und das Grillrost erreichen eine Temperatur von rund 500 Grad und das Außengehäuse eines Metallgrills kann sich auf bis zu 400 Grad erhitzen.

Grund genug also, bei der Zubereitung von Steaks, Würstchen und anderem Grillgut äußerste Vorsicht walten zu lassen.

Als häufigste Schadensursachen listet der Dachverband der Freiwilligen Feuerwehren die Stichflammenbildung beim An- oder Nachzünden durch eine Stichflammenbildung beim Verwenden von gefährlichen Flüssigkeiten, wie beispielsweise Benzin, Spiritus oder Petroleum auf.

Feuerfeste Unterlage empfohlen

Zudem sollte die Aufstellung des Grills wohlüberlegt sein: Empfohlen wird eine feuerfeste Unterlage und ausreichend Sicherheitsabstand zu brennbaren Materialien.

Auch rund um die Grillstelle sollte der Mann oder die Frau am Grill ein Auge haben: Denn Wind kann für Funkenflug sorgen.

Geeignete Anzündmittel verwenden

Bei einem Kohlegrill sollten nur geeignete Anzündmittel, wie Grillanzünder verwendet werden.

Bei der Verwendung eines Gasgrills müssen die Betreiber noch auf einige weitere Dinge achten. „Zunächst empfiehlt sich eine Sichtprüfung des Gasschlauchs und Druckreglers“, sagt Markus Lau vom Deutschen Verband Flüssiggas. „Diese sollte besonders gründlich ausfallen, wenn der Grill im Freien und ungeschützt überwintert hat“, ergänzt er.

Zeigen sich am Gasschlauch Haarrisse oder poröse Stellen, sollte er umgehend getauscht werden. Auch der Druckminderer darf nicht beschädigt sein. In den Anschlussventilen dürfen sich keine Partikel oder Fremdkörper befinden.

Zudem gelten sowohl für die Gasflasche als auch alle verwendeten Armaturen, durch die Gas strömt, eine Zehn-Jahres-Frist. „Gasschläuche und Druckregler von Gasgrills müssen, gemäß den anerkannten Regeln der Technik, spätestens nach zehn Jahren getauscht werden“, erklärt Gasexperte Lau.

Doch wie lässt sich der korrekte Tauschzeitpunkt ermitteln? An vielen Gasschläuchen befindet sich ein gelber Anhänger oder ein Aufdruck mit dem Produktionsjahr. „Gasschläuche mit dem Herstellungsjahr 2012 müssen bis Ende dieses Jahres getauscht werden. Schläuche mit einem früheren Herstellungsdatum unverzüglich", führt Lau aus. „Gleiches gilt für Gasdruckregler, die im gleichen Jahr oder zu einem früheren Datum hergestellt wurden.“

Zudem sollten bei Gasgrills die Schläuche und Anschlüsse stets mit dem geeigneten Werkzeug fest verbunden und auf Dichtigkeit geprüft werden.

Dabei hilft ein einfaches Hausmittel: Eine Mischung von Spülmittel und Wasser zu gleichen Teilen, die auf die Schlauchverbindungen aufgetragen wird. Entstehen nach Öffnung des Ventils an der Gasflasche Blasen und es zischt, sind die Anschlüsse undicht. „Eine mögliche Lösung des Problems ist, die Verschraubungen der Anschlüsse noch etwas nachzuziehen, falls sie noch nicht sehr fest verbunden sind“, rät der Experte. „Bleibt das ohne Erfolg, sollten Sie eine Fachkraft um Rat fragen“, ergänzt er.

Löschmittel beim Grillen bereithalten

Der Feuerwehrverband rät grundsätzlich dazu, beim Grillvergnügen auch Löschmittel bereitzuhalten, falls trotz aller Sicherheitsvorkehrungen doch etwas passiert. Ein Eimer Wasser, Sand oder auch ein bereitgelegter Gartenschlauch können im Ernstfall nützliche Helfer sein, um einen Brand im Anfangsstadium einzudämmen.

Ein besonders wachsames Auge sollte man auch auf Kinder haben, die in ihrer Neugier die Gefahren der heißen Grillstelle nicht immer erkennen. „Erwachsene sollten den Kindern die Gefahren erklären und ihnen das richtige Verhalten erklären“, bittet der Landesfeuerwehrverband.

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Gwyn Nissen
Gwyn Nissen Chefredakteur
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