Schleswig-Holstein

Hochwasser im Hafen Langballigau – Feuerwehr kritisiert „Katastrophentourismus“

Hochwasser im Hafen Langballigau – Feuerwehr kritisiert „Katastrophentourismus“

Feuerwehr kritisiert „Katastrophentourismus“

Wilhelm van de Loo/shz.de
Schleswig-Holstein
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Der Anleger in Langballigau. Foto: Wilhelm van de Loo

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Die Feuerwehren waren ununterbrochen im Einsatz. Katastrophentourismus mit Pöbeleien erforderte auch einen Polizeieinsatz.  

Das Wasser der Flensburger Außenförde vor dem Hafen Langballigau wurde am Freitagnachmittag von den starken Sturmböen aus dem Osten in eine hellbraune Suppe verwandelt, war sehr aufgewühlt und bereits in große Teile des Hafenbereiches eingedrungen.

Die Gastronomiebetriebe hatten ihre Eingangsbereiche so gut es geht mit Sandsäcken gesichert. Bis auf einen kleinen Rest waren auch der Spielplatzbereich am Strand und der große Parkplatz überspült. An seinem Rand sicherten Feuerwehrleute mit Hochdruck den dort befindlichen Transformator und die daneben stehenden Ladesäulen für elektrische Autos und Fahrräder mit Sandsäcken vor dem weiteren Ansteigen des Wassers.

Feuerwehren ohne Unterbrechung im Einsatz

Etwas außerhalb des Hafenbereichs am Eingang der Unterstraße hatte eine andere Gruppe von Feuerwehrleuten die Säcke zuvor befüllt, die dann in Frontladerschaufeln von Traktoren an die Einsatzstelle gebracht wurden. Die Kreisstraße 97 war zwischen Langballigau und Westerholz vollkommen gesperrt. Der hohe Wasserstand in der Förde hatte die Langballigau soweit aufgestaut, dass das Autal südlich der Straße einen großen See bildete und das Wasser von dort kommend die Straße überflutete.

Nach Aussage von Gemeindewehrführer Hans Jürgen Horstmann waren alle Feuerwehren im Amt Langballig mit Ausnahme der Technischen Wehr Terkelstoft seit dem Morgen ohne Unterbrechung im Einsatz, teils bei den Schutzmaßnahmen gegen das Hochwasser, teils bei Aufräumarbeiten wegen umgestürzter Bäume. „Die Kameraden kommen so langsam an ihre körperlichen Grenzen.“ Heftige Kritik übte er an dem „Katastrophentourismus“ in Langballigau. Die Einsatzkräfte seien dort in einigen Fällen behindert und mehrfach angepöbelt worden. Einmal sei ihnen sogar Prügel auf eine Art und Weise angedroht worden, dass die Polizei herbeigerufen werden musste.

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