Diesel und Benzin

Hohe Spritpreise in Flensburg: Lohnt es sich inzwischen wieder, in Dänemark zu tanken?

Lohnt es sich inzwischen wieder, in Dänemark zu tanken?

Lohnt es sich inzwischen wieder, in Dänemark zu tanken?

SHZ
Flensburg/Krusau
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Deutsche Kunden an der Shell-Tankstelle in Krusau: Noch gibt es hier keine langen Schlangen. Foto: Ove Jensen/shz.de

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Die Spritpreise in Deutschland und Dänemark nähern sich an. Ein Tankstellen-Vergleich am Freitagnachmittag.

Die Zeiten liegen mehr als 30 Jahre zurück: Wer in Flensburg einen Diesel hatte, der fuhr zum Tanken schnell über die Grenze und kaufte auf dem Rückweg noch kurz bei „Rita“ in Krusau ein.

Grenzshops kennen wir heute nur noch auf der deutschen Seite, schließlich ist in Dänemark fast alles teurer als bei uns. Aber nachdem in den vergangenen Tagen die Spritpreise in Flensburg in die Höhe schossen, stellten sich manche Autofahrer die Frage: Lohnt sich der Tank-Tourismus inzwischen wieder?

In den vergangenen Jahren lagen die Preise für Diesel und Benzin in Dänemark meist ein wenig über denen in Deutschland.

Ein Preisvergleich am Freitagnachmittag zeigt: Das ist noch immer so. Aber der Abstand schrumpft, und ein Preisvergleich kann sich im Einzelfall lohnen, besonders beim Diesel.

An der Shell-Tankstelle im Sønderborgvej in Krusau stehen gleich mehrere Autos mit deutschem Kennzeichen. Eine kurze Umfrage ergibt: Die meisten Fahrer sind Dänen, die in Deutschland wohnen und in Dänemark arbeiten. Niemand kommt extra zum Tanken über die Grenze. „Man merkt schon, dass es in Flensburg teurer geworden ist, da tanke ich lieber hier“, sagt eine Frau.

Der Liter Diesel kostet hier 11,49 Kronen. Beim Kurs von 7,44 Kronen für einen Euro sind das 1,54 Euro. An den Automaten-Tankstellen in Krusau („F24“), Bau („Uno“) und Pattburg („OK“) ist der Liter Diesel 10 Öre billiger als bei Shell in Krusau: 11,39 Kronen entsprechen 1,53 Euro.

In Flensburg an der Shell-Tankstelle in der Harrisleer Straße gibt es den Liter Diesel zur selben Zeit für 1,509 Euro. Also immer noch etwas günstiger. Preise von 1,53 gab es in den letzten Tagen in und um Flensburg aber auch.

Der ADAC rechnet damit, dass sich der Spritpreis in Deutschland allein durch die geplanten Erhöhungen der CO2-Steuer weiter jährlich um 1,5 Cent pro Liter erhöhen dürfte. Möglich also, dass der Tanktourismus nach Dänemark eines Tages wieder einsetzt.

Die Überreste der alten Tankstellen, die in den 1980er Jahren bei Flensburgs Autofahrern so beliebt sind, sind übrigens immer noch zu sehen.

Wer einen Benziner fährt, wird in Dänemark aber wohl nur dann günstig tanken können, wenn er kein E10-Kraftstoff möchte. Der ist in Deutschland nämlich immer noch deutlich günstiger als Super in Dänemark.

An den Marken-Tankstellen in Krusau und Pattburg zahlt am Freitagnachmittag 12,69 Kronen pro Liter. Das sind 1,70 Euro. Auch hier liegt der Preis an den SB-Tankstellen 0,10 Kronen tiefer. Zum Vergleich: Super E5 bei gibt es bei Shell in der Harrisleer Straße für 1,659 Euro, am Tanktreff bei Otto Duborg in Harrislee für 1,649. E10 kostet 1,599 und 1,589 Euro.

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