TSV-Sport- und Freizeitzentrum

Husumer Bad-Neubau verliert Attraktion: Aus für Kart- und Bowlingbahn

Husumer Bad-Neubau verliert Attraktion: Aus für Kart- und Bowlingbahn

Husumer Bad-Neubau verliert Attraktion: Aus für Kart- und Bowlingbahn

SHZ
Husum
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Husum treibt den Neubau für dieses bestehende Schwimmbad voran. Foto: Reinhard Witt Foto: 90037

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Alles dauert länger beim Bau des lang geplanten Freizeitzentrums in Husum, die Kosten steigen weiter: Das seien die Gründe für den Ausstieg der Husumer Erlebnis-Wiese GmbH, teilte Husums Bürgermeister mit.

Eine Kart- und Bowlingbahn als Attraktion neben dem neuen Schwimmbad der Stadt und dem vom TSV entworfenen Sport- und Freizeitzentrum wird es nicht geben. Das teilte Bürgermeister Uwe Schmitz den Mitgliedern des Hauptausschusses in ihrer jüngsten Sitzung am Donnerstag mit.

Husumer Erlebnis-Wiese GmbH steigt aus

Die Husumer Erlebnis-Wiese GmbH habe von dem Projekt Abstand genommen, unter anderem weil alles immer länger gedauert und teurer geworden wäre. Aufmerksamer Beobachter der Sitzung war Henning Jessen, Geschäftsführer des TSV. Eine größere Aussprache zu Uwe Schmitz' Erläuterungen habe es nicht gegeben. berichtet er nach seiner Rückkehr. Der Verein treibe ungerührt von der Absage der Partner die Kooperation mit der Stadt weiter voran.


Welche Konsequenzen das habe, wenn dieser Baustein des Großprojekts im Nordosten des Baumarktes Obi nun entfällt, fragte shz.de bei Detlev Hansen, dem Vorsitzenden des TSV nach. Er bedauert das Aus: „Dieser Mix wäre charmant gewesen.“ Damit schwinde zudem die Aussicht auf Fördermittel seitens des Tourismusministeriums. Die werde es „eher nicht“ geben, weil ein Bad mit Sportanlagen allein nicht als touristisches Projekt zu werten sei.

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Und ein weiterer Fördertopf habe sich geschlossen: Hochkarätig besetzte Verhandlungen mit dem für die Sportförderung zuständigen Innenministerium hätten ergeben, dass generell dem Sport keine Neubauten gefördert würden – und das in einer Zeit, „in der Baukosten extrem höher ausfallen.“


Stabil bleibe hingegen in dieser Projektphase die „enge Kooperation mit der Stadt“. Die gewinne durch die parallel laufenden Verhandlungen über die Fusion von Turn- und Sportverein (TSV), Husumer Sportvereinigung (SV) und der Leichtathletik- und Ausdauersportvereinigung (LAV) sogar an Fahrt.

Mehr Professionalität in den Sportvereinen

Am Ende stünde ein Verein mit rund 2800 Mitgliedern (TSV 2000, SV 550 und LAV 300). Alle arbeiteten daran, dass der Zusammenschluss am 1. Juli 2022 stehen könne, so Hansen. Weil ein solcher Verein auf mehr hauptamtliche Kräfte setzen werde, sei das Ergebnis mehr Professionalität. Und die wiederum sei förderlich für die weiteren Verhandlungen mit der Stadt und die spätere Zusammenarbeit im fertigen Projekt.

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Da gibt es einiges zu regeln, zählt Detlev Hansen die Themen der nächsten Monate auf. Vor allem sei die Frage zu klären, wie Aufgaben und Rechte zwischen Stadt und Verein verteilt werden. Grob gesagt, baue die Stadt als öffentliche Hand und der Verein trete als Mitbetreiber auf. Bis hin zum letzten Detail, etwa wie sich Stadt und Verein die Arbeit am Empfang der Einrichtungen teilen, müsse noch viel geklärt und in ein zuverlässiges Vertragswerk gegossen werden.

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Am Bauamt hänge es nun, die Planung „eng“ voranzutreiben. Hansen hofft auf Ausschreibungen im Januar oder Februar kommenden Jahres, um einen Überblick über die Kosten zu erhalten. Immerhin gehe es voraussichtlich um ein Projekt in der Größenordnung von 30 oder mehr Millionen Euro. Womöglich ließen sich über die neue Lokale Tourismusorganisation (LTO) dann doch noch Fördermittel einwerben.

Freitagnachmittag meldete sich ergänzend Stefan Wiese von der Husumer Erlebnis-Wiese GmbH, die die Kart- und Bowlingbahn bauen wollte. Während des zweijährigen Wartens in der Corona-Pandemie seien die Baukosten am Markt von sieben auf neun Millionen Euro gestiegen, zu viel, um das im Betrieb einspielen zu können. Alternativ sei man jetzt in Husum und Flensburg auf der Suche nach einer Immobilie, die gemietet werden solle.

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