Schleswig-Holstein

„Ich lieb dich“: Warum der Strandkorb 143 den höchsten Preis erzielte

„Ich lieb dich“: Warum der Strandkorb 143 den höchsten Preis erzielte

Warum der Strandkorb 143 den höchsten Preis erzielte

Oliver Sippel/shz.de
Schleswig-Holstein
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Kurdirektorin Maiken Neubauer schwang den Hammer.  Foto: Sylt Connecte

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Die Strandkorbversteigerung in List gehört seit Jahren zu den Kultveranstaltungen im Oktober. Dieses Mal trieb ein Liebes-Wortspiel den Preis für einen der 40 ausrangierten Strandkörbe der Kurverwaltung in die Höhe.

Wenn man die Worte „Ich hab dich lieb“ durchnummeriert und anschließend daraus „Ich lieb dich“ macht, ergibt das die Zahlenfolge 143. Warum erzählen wir das? Weil der Strandkorb mit ebendieser Nummer bei der diesjährigen Strandkorbversteigerung im Erlebniszentrum Naturgewalten in List auf Sylt eine kleine Bieterschlacht auslöste. Die endete erst, als Thorsten und Stefanie Kaatze den Zuschlag erhielten.

Seit vielen Jahren schon rangiert die Kurverwaltung in List auf Sylt jedes Jahr am Ende der Saison 40 ihrer Strandkörbe aus und versteigert sie. Die Auktion zählt mittlerweile zu den Kultveranstaltungen im ansonsten etwas ruhigeren Oktober.

Jeder der maritimen Sitzmöbel hat bereits ein ganzes Jahrzehnt auf dem Buckel und wurde von zahlreichen sonnenhungrigen Lister Strandbesuchern „besessen“. Verschleißerscheinungen zeigen sie dennoch kaum: Bevor sie unter den Hammer kommen, werden sie gründlich aufbereitet, einer umfassenden Reinigung unterzogen und alte Bestandteile fachmännisch repariert oder durch neue ersetzt.

Der Strandkorb, den das Ehepaar Kaatze ersteigert hat, war ihnen am Ende 300 Euro wert. Das kleine Wortspiel, das sie mit seiner Nummer verbinden, so erzählen sie, begleite sie schon, seit sie sich in jungen Jahren kennen und lieben gelernt haben. Das war bei weitem nicht der höchste Preis, der an diesem Nachmittag erzielt wurde: Allein die Vorgebote lagen zum Teil deutlich über 400 Euro.

Startgebot 90 Euro

Doch nicht immer sind die Strandkörbe so teuer, denn nicht immer haben sie einen sentimentalen oder emotionalen Wert für einen der Bieter. Das Startgebot betrug in diesem Jahr 90 Euro, und so kamen viele auch einfach in der Hoffnung, ein Schnäppchen machen zu können. Dennoch blieb das Angebot begrenzt, und um die 200 Euro mussten am Ende auch die meisten Sparfüchse hinlegen.

Darüber darf sich in diesem Jahr besonders der GGS-Förderverein freuen, der auf Sylt Vereine, soziale Projekte und überraschend in Not geratene Sylter unterstützt. Denn für jeden Strandkorb, der mehr als 150 Euro einbrachte, spendet die Kurverwaltung zehn Euro an den Förderverein.

Teil der Einnahmen wird gespendet

Das ist in erster Linie möglich geworden, weil sie keinen professionellen Auktionator mehr beauftragt: Schon im dritten Jahr schwang Kurdirektorin Maiken Neubauer persönlich den Hammer. Das verleiht der Veranstaltung nicht nur eine persönlichere Note, die Bieter sparen sich auch den Aufschlag, der ansonsten für den Auktionator fällig gewesen wäre.

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