Rezept gegen den Wucher

Ich vertilgte sieben Fischbrötchen für 5,50 Euro: Günstiger kann man kaum essen

Ich vertilgte sieben Fischbrötchen für 5,50 Euro: Günstiger kann man kaum essen

Ich vertilgte sieben Fischbrötchen für 5,50 Euro

Götz Bonsen
Kiel
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Foto: Götz Bonsen/shz.de

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So ein Besuch an der Küste zieht ja häufig den Appetit auf Fischbrötchen nach sich. Wenn man an der Küste lebt, ist das mitunter ein Dauerzustand. Zum Glück kann man günstiger kaum essen. Ein Rezept aus Studententagen.

Vorab sei eines erwähnt: Als Ur-Schleswig-Holsteiner bin ich dazu geneigt, meinen Fisch mit Schwarzbrot zu essen. Weizenbrötchen haben bei mir ein minderwertiges Image und Fischbrötchen sind mir auch eher was für Touristen. Oder was für schwere Zeiten. Um letzteres geht es hier.

Denn als Student war das Fischbrötchen mitunter lebensrettend, wenn es in Richtung Monatsende ging. Eigentlich ist es ja auch ein Arme-Leute-Essen. Man kam so mit zwei Euro über den Tag, aber das ist natürlich auch lange her.

Die Preis-Eskalation beim Fischbrötchen ist schlichtweg happig. 3,50 bis 5,50 für die Einstiegsklasse – das 1864 in Flensburg erstmals erwähnte Bismarckbrötchen – sind ziemlicher Wucher. Dafür bekommt man in Eigenregie bis zu sieben davon. Falls das Ambiente fehlt, könnte man es sich auch am Strand oder am See zusammenbasteln. Was braucht man sonst?

Ich kaufe im Supermarkt ein:

Statt der Aufbackbrötchen kann man auch frische vom Bäcker nehmen, dann wird es etwas teurer. Die Brötchen sollten allerdings etwas warm sein, so dass sich die Verwendung der günstigen Tiefkühlware anbietet.

Der Preis der Zwiebeln lässt sich reduzieren, wenn man sie im Netz kauft. Und statt dem Salat tut es für Hartgesottene auch Löwenzahn.

Zubereitung

Das knusprig warme Brötchen wird der Länge nach halbiert und mit Butter bestrichen. Auf die Unterseite kommt etwas Salat, der das Brötchen überlappen sollte. Die Heringsfilets werden der Länge nach halbiert und mit kunstvoller Schlangenbewegung auf die untere Brötchenhälfte gelegt. Rote Zwiebelringe kommen oben drauf.

Jetzt noch hereinbeißen und schmecken wie ein Sylt-Besucher.

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Kommentar

Meinung
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