Omikron in Schleswig-Holstein

Immer mehr Corona-Positive: So gehen Kliniken in Schleswig-Holstein damit um

Immer mehr Corona-Positive: So gehen Kliniken in Schleswig-Holstein damit um

Immer mehr Corona-Positive: So gehen Kliniken in Schleswig-Holstein damit um

SHZ
Kiel / Flensburg / Lübeck
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Bei Eingangstests in Kliniken in Schleswig-Holstein fallen immer mit positiven Proben auf. Foto: dpa Foto: 90037

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Chefärzte und Klinikmanager in SH berichten immer häufiger von zufälligen Corona-Befunde bei Patienten – die dann in Isolation müssen.

Immer häufiger sehen sich Kliniken bei Geimpften, Geboosterten und Ungeimpften mit dieser Frage konfrontiert: Kommen Patienten an Covid erkrankt ins Krankenhaus oder werden sie zufällig beim Klinik-Eingangstest Covid-positiv getestet? Jan Rupp, Direktor der Klinik für Infektiologie und Mikrobiologie auf dem Lübecker Campus des Uni-Klinikums erklärt, die Krankenhäuser hätten in beiden Fällen einen erheblichen Mehraufwand, da die Patienten zunächst isoliert werden müssen.

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Danach seien die Anforderungen jedoch sehr unterschiedlich. Bei den „an Covid erkrankten“ fürchte man weiter einen schweren Verlauf – und zwar bei Ungeimpften und Personen mit Begleiterkrankungen sehr viel häufiger als bei Geimpften und nur selten bei Geboosterten. Könne die Behandlung um ein paar Tage verschoben werden, würden die Patienten in der Regel nicht aufgenommen.

Bei dringlichen Eingriffen bleibe der Patient in der Klinik und werde medizinisch versorgt. Rupp: „Das trägt natürlich auch unmittelbar zu einer erhöhten Hospitalisierungsrate bei. Das soll zukünftig noch besser unterschieden werden.“

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Das UKSH versorgt aktuell 49 Covid-19-Patienten (plus drei zur Vorwoche), davon acht intensivmedizinisch (minus drei). 79 Beschäftigte in Kiel und Lübeck sind in Quarantäne. „Angespannt, aber beherrschbar“ nennt UKSH-Sprecher Oliver Grieve die Lage. Das UKSH (203 Intensiv- und 40 Reservebetten) reduziert seit November planbare OPs und ambulanten Behandlungen vorsorglich um 25 Prozent.


Im Flensburger Malteser-Krankenhaus St. Franziskus schwanke die Covid-Patientenzahl derzeit zwischen neun und 13, auf der Intensivstation zwischen einem und drei. „Hinzu kommen auf der Isolierstation Verdachtsfälle sowie Quarantänefälle, bei denen wir auf das negative Testergebnis warten, um diese entisolieren zu können“, sagt Sprecherin Franziska Mumm. „Da wir eine ganze Station als Isolierstation betreiben und dafür Personal aus anderen Bereichen binden, bleibt die Lage angespannt.“

18 Beschäftigte seien bei den Maltesern in Quarantäne oder Isolation. Die benachbarte und größere Diako zählt acht Corona-Patienten und 25 Mitarbeiter in Quarantäne. Sprecher Ole Michel berichtet ebenfalls von einem „sehr hohen Aufwand durch Corona-Hygiene- und Isolations-Maßnahmen“.

Heide: Viele Infektionen im familiären Umfeld

Das Westküstenklinikum Heide hat derzeit 24 Covid-Patienten, davon drei Intensivfälle. Sprecher Sebastian Kimstädt berichtet gegenüber dem Höchststand in Dithmarschen nach Weihnachten von leicht sinkenden Zahlen. Durch Infektionen im familiären Umfeld fielen aktuell 25 Mitarbeitende aus.

Das Klinikum Nordfriesland meldet unter 1750 derzeit 16 positiv getestete Mitarbeiter. Auch hier sinken die Fallzahlen leicht. Die Kapazität der Isolierstation ist gerade von neun auf 15 Betten gewachsen. Aktuell zählt sie sieben Patienten. Das Klinikum bleibe vorsichtig.

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