Beringungsaktion in Norderbrarup

Jörg Heyna stellt 140. „Personalausweis“ für Jungstorch aus

Jörg Heyna stellt 140. „Personalausweis“ für Jungstorch aus

Jörg Heyna stellt 140. „Personalausweis“ für Jungstorch aus

SHZ
Norderbrarup
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Jörg Heyna und der sich in Akinese befindliche Jungstorch „Krümel“ in der Vorbereitung auf die Beringung am Boden. Foto: Uwe Wallenstein/shz.de

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Rund sechs Wochen nach der Brut, erschien der Weißstorch-Gebietsleiter Jörg Heyna zur Beringung des Weißstorches mit dem Namen „Krümel“ in Norderbrarup.

Nach 2019 durften einige Bürger der Gemeinde wieder einmal einer schönen und spektakulären Aktion rund um ihre Störche beiwohnen. Bei besten äußeren Bedingungen, rund sechs Wochen nach der Brut, erschien der Weißstorch-Gebietsleiter Jörg Heyna aus Lohe/Heide zur Beringung des Weißstorches mit dem Namen „Krümel“ in Norderbrarup, beim östlichsten bewohnten Storchennest im Lande. Assistiert wurde er bei dem Prozedere von der Gebietsleiterin Regina Kolls aus Dörpstedt. Per Hubwagen ging es für den Experten zunächst in rund zwölf Meter Höhe zum Hort, wo der Jungstorch sich bereits in Akinese, einem Schockstarre-ähnlichen Zustand, befand, während das Elternpaar „Max“ und „Else“ das Geschehen im Rundflug aus luftiger Höhe beobachtete.

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Erfreuliche Ergebnisse

Nachdem der Vogel dem Nest entnommen und in eine Tragevorrichtung gelegt worden war, ging es dann hinab zum Erdboden, wo zunächst das Beringen stattfand. Am Bein des Adebars wird man zukünftig anhand der Ringdaten 5V077 viel über das Leben des Vogels nachvollziehen können. Sehr zufrieden zeigten sich die Gebietsleiter mit dem Zustand des 3010 Gramm schweren Weißstorches. „Federkleid, Gewicht und Schnabel weisen erfreuliche Ergebnisse auf“, erklärt Jörg Heyna. Ein Reinigen des Schnabels, normalerweise Usus, brauchte nicht zu erfolgen, was nach Ansicht des Fachmanns für eine gute und ausgewogene Ernährung spricht. „Das Elternpaar hatte nur eine Brut zu versorgen, und das hat es dann ohne viel Stress prima gemacht“, konstatiert er. Nach dem Beringen, Wiegen und der Schnabel-Untersuchung legte er das Tier wieder im Nest ab, wo dann kurze Zeit später auch das Elternpaar erschien.

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Weniger Jungstörche

Für Jörg Heyna war es in diesem Jahr die 140 Beringung und mit dem Nachwuchs-Adebar aus Norderbrarup auch die Letzte in diesem Jahr. „Vom Brutergebnis her können wir in diesem Jahr in Schleswig-Holstein nicht so zufrieden sein, denn trotz eines Plus an 35 Brutpaaren hatten wir 70 Jungstörche weniger. „Es mag möglicherweise daran gelegen haben, dass wir in dieser Periode keine oder zu wenig Mäuse hatten“, spekuliert der Experte. Insgesamt hatte das Bundesland 385 Storchenpaare, die in 490 Fällen für Nachwuchs gesorgt hatten, wobei 55 Paare auf das Kreisgebiet entfielen, mit 57 Bruten. Das Geschlecht des Norderbraruper Storchennachwuchses lässt sich übrigens erst bei Geschlechtsreife in circa drei Jahren bestimmen. „Ein früherer Zeitpunkt ginge erst nach einer Feder-Entnahme und käme einem Tierversuch gleich“, erklärt Regina Kolls.

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