Kammerpräsident Kai Christiansen: Jetzt soll Apotheker-Sohn Habeck im Streit mit Lauterbach helfen

Kammerpräsident Kai Christiansen: Jetzt soll Apotheker-Sohn Habeck im Streit mit Lauterbach helfen

Kammerpräsident Kai Christiansen: Jetzt soll Apotheker-Sohn Habeck im Streit mit Lauterbach helfen

Ove Jensen
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Dr. Kai Christiansen (links) hat sich mit einem Brief an Robert Habeck gewandt, Bundestagsabgeordneter aus dem Wahlkreis Flensburg-Schleswig, Bundeswirtschaftsminister und Sohn eines Apotheker-Ehepaars. Foto: imago images / privat

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Apotheker Kai Christiansen wünscht sich, dass der Vizekanzler „beim nächsten Besuch bei seiner Mutter mit ihr als Apothekerin ins Gespräch kommt“. Eine Antwort aus Habecks Wahlkreisbüro in Flensburg steht noch aus.

Nach dem Apotheken-Streik am Mittwochnachmittag zeigt sich Kai Christiansen zuversichtlich, dass die Protest-Aktion in der Öffentlichkeit weiter Wirkung entfalten wird.

Der Apotheker aus Steinbergkirche, der auch Präsident der Apothekerkammer Schleswig-Holstein ist, bittet im Streit mit Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) jetzt seinen Wahlkreis-Abgeordneten Robert Habeck um Unterstützung. Als Bundeswirtschaftsminister ist der Vizekanzler auch für das Apotheker-Honorar zuständig.

Christiansen hofft, dass Habeck ein besonderes Verständnis für die Sorgen der Apotheker hat. Schließlich ist der Grünen-Politiker selbst in einer Apotheker-Familie aufgewachsen. Seine Eltern Hermann und Hildegard betrieben einst eine Apotheke in Lübeck und später in Heikendorf bei Kiel.

Christiansen sagte der „Deutschen Apotheker-Zeitung“, er wünsche sich, dass Habeck „beim nächsten Besuch bei seiner Mutter mit ihr als Apothekerin ins Gespräch darüber kommt, wie es zur Zeit in Apotheken aussieht“. Vielleicht habe Hildegard Habeck noch Kontakt zu ehemaligen Mitarbeiterinnen und wisse, wie angespannt die Lage und Personalsituation sei.

Höherer Rabatt für die Krankenkassen

Die Apotheker protestieren gegen Pläne des Bundesgesundheitsministeriums, die vorgeschriebenen Rabatte für die Krankenkassen zu erhöhen. Gegenüber Robert Habeck rechnete Christiansen vor, dass noch im Jahr 2005 2,8 Prozent der Ausgaben der gesetzlichen Krankenkassen an die Apotheken gegangen seien, heute seien es nur noch 1,9 Prozent. Der Anteil der niedergelassenen Ärzte sei hingegen von 15,2 auf 15,8 Prozent gestiegen.

Eine Antwort aus Robert Habecks Wahlkreisbüro in Flensburg oder aus dem Bundeswirtschaftsministerium gibt es bislang nicht.

Wegen der gestiegenen Kosten im Gesundheitsbereich sehen die Gesetzespläne von Karl Lauterbach vor, die Krankenkassenbeiträge zu erhöhen und gleichzeitig die Ausgaben in vielen Bereichen zu senken.

Am Streik am Mittwochnachmittag hatten sich vor allem Apotheken aus Schleswig-Holstein, Hamburg, Brandenburg und dem Saarland beteiligt. Am Mittwochnachmittag dürfen Apotheken ebenso wie am Wochenende regulär geschlossen haben.

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