Corona-Pandemie

Kein Sonderweg in Schleswig-Holstein

Kein Sonderweg in Schleswig-Holstein

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SHZ
Kiel
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Fügt sich der Mehrheit der Bundesländer: Ministerpräsident Daniel Günther. Foto: P.Nowack via www.imago-images.de/shz.de

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Ministerpräsident Daniel Günther trägt Beschlüsse der anderen Länder mit – obwohl er nicht gemusst hätte.

Verschärfte 2G-Regeln, kein Verkauf von Böllern an Silvester und weniger Zuschauer bei Großveranstaltungen – Schleswig-Holstein wird die neuen Corona-Regeln mittragen, auf die sich Bund und Länder bei ihrer Konferenz verständigt haben. „Ein bundesweites Regelwerk war uns wichtig“, sagt Ministerpräsident Daniel Günther (CDU). So wird die Zuschauerzahl in Sportstadien und -hallen ab Mitte Dezember auf die Hälfte begrenzt. Wer Urlaub macht, muss in Hotels und Ferienwohnungen bei Anreise einen 2G-Nachweis plus einen aktuellen Test vorzeigen. Und Ungeimpfte dürfen sich nur noch mit zwei Personen aus anderen Haushalten treffen.

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Bereits ab Sonnabend wird der Einzelhandel nur noch für Geimpfte geöffnet sein – mit Ausnahme der Geschäfte für den täglichen Bedarf wie etwa Supermärkte. Händler, Ämter und Polizei sollen Stichproben-Kontrollen machen, wer als Ungeimpfter im Laden erwischt wird, muss mit einem Bußgeld rechnen – Händler allerdings nicht.

Sonderregel: Vielleicht Silvesterfeiern im Freien möglich

„Dieser Weg wäre allein in Schleswig-Holstein nicht beschritten worden“, sagt Günther, der sich dabei auf die Empfehlung des Expertenrates seiner Regierung stützt. Allerdings habe Hamburg diese Entscheidung schon getroffen und 14 weitere Länder hätten das angekündigt. „Da ist klar, dass Schleswig-Holstein nicht sagen kann: Wir machen als einziges Land nicht 2G.“ Sonst hätte der Norden Einkaufsmöglichkeiten für Ungeimpfte geschaffen – etwa für Feuerwerkskörper. Allerdings werde das Land angesichts der vergleichsweise niedrigen Inzidenzen prüfen, ob es wie in anderen Ländern Versammlungsverbote zum Jahreswechsel erlässt.

380 000 Menschen lassen sich nicht impfen – obwohl sie es könnten

Günther stellt klar, dass sich die Maßnahmen an Ungeimpfte richten. Unter ihnen gebe es die meisten Neuinfektionen, zudem sei der Großteil der in den Kliniken wegen Corona behandelten Menschen ungeimpft. „Ein weit überwiegender Teil unserer Pandemie ist nur noch darauf zurückzuführen, dass es einen kleinen Teil von ungeimpften Menschen gibt.“ In Schleswig-Holstein seien nur 13 Prozent der über 18-Jährigen nicht geimpft, obwohl sie sich impfen lassen könnten – also 380000 Menschen von 2,9 Millionen Einwohnern. Die würde eine allgemeine Impfpflicht treffen, die im Bund ab Mitte Februar eingeführt werden könnte.

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